# taz.de -- Proteste am Gezi-Park: Neue Festnahmen in Istanbul | |
> Nach den Zusammenstößen am Gezi-Park in Istanbul soll die Polizei soll 80 | |
> Demonstranten festgenommen haben. Der Park ist nach wie vor geschlossen. | |
Bild: Nur ein paar Stunden wurde der Gezi-Park geöffnet, allerdings nicht für… | |
ISTANBUL rtr | In Istanbul ist es am Montagabend zu erneuten Zusammenstößen | |
zwischen der Polizei und Demonstranten gekommen, die sich im Gezi-Park zu | |
einer Kundgebung gegen Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan versammeln | |
wollten. Sondereinsatzkräfte der Polizei setzten dabei Tränengas und | |
Wasserwerfer ein, um die Menschenmenge von mehreren Tausend Protestierenden | |
zu zerstreuen. | |
Nach Angaben der Protestbewegung wurden mehr als 80 Demonstranten | |
festgenommen. Eine Person sei durch den Strahl eines Wasserwerfers am Kopf | |
schwer verletzt worden. Der wegen der Protestwelle weltweit | |
bekanntgewordene Gezi-Park war erst wenige Stunden zuvor wieder eröffnet | |
worden. Wegen der angekündigten Kundgebung riegelten Polizisten das Gelände | |
am Nachmittag dann aber ab und forderten Spaziergänger auf, den Park zu | |
verlassen. | |
An den Bebauungsplänen für den Gezi-Park hatten sich die landesweiten | |
Proteste gegen Erdogan entzündet. Nach etlichen Zusammenstößen vertrieb die | |
Polizei am 15. Juni die Demonstranten von dem Gelände. Seither haben die | |
Behörden im Gezi-Park neue Bäume, Blumen und frischen Rasen pflanzen | |
lassen. | |
„Wir sehen hier, dass unsere Arbeit getan ist“, sagte der Gouverneur von | |
Istanbul, Hüseyin Avni Mutlu, bei der Wiedereröffnung. Zugleich warnte er | |
vor neuen Demonstrationen. Die Stadt werde nicht zulassen, dass der Park | |
als Schauplatz für Kundgebungen missbraucht werde. | |
Die Proteste gegen Erdogan waren in den vergangenen Wochen weitgehend | |
abgeebbt. Am vergangenen Samstag setzten die Sicherheitskräfte jedoch | |
Wasserwerfer und Tränengas gegen Menschen ein, die auf dem Taksim-Platz und | |
im angrenzenden Gezi-Park demonstrieren wollten. | |
Im Zuge der Proteste waren im Juni nach Angaben des Türkischen | |
Ärzteverbandes vier Menschen getötet und 7500 verletzt worden. Wegen des | |
Vorgehens der Sicherheitskräfte gegen die Demonstranten verschob die | |
Europäische Union die Öffnung eines neuen Kapitels in den Verhandlungen | |
über einen EU-Beitritt der Türkei auf Herbst. | |
9 Jul 2013 | |
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