| # taz.de -- Baath-Partei in Syrien: Führungspersonal um Assad erneuert | |
| > Während der Bürgerkrieg andauert, nimmt die Partei des Diktators mehrere | |
| > Personalwechsel an der Spitze vor. Auch ein führender Oppositioneller | |
| > tritt ab. | |
| Bild: Regiert in Syrien seit 1963: die Baath-Partei von Präsident Baschar al-A… | |
| BERUT/WASHINGTON/NEW YORK ap/rtr | Schlag für die größte syrische | |
| Oppositionsgruppe: Der Chef der Schattenregierung der Syrischen Nationalen | |
| Koalition, Ghassan Hitto, ist am Montag zurückgetreten. Er sei nicht in der | |
| Lage, eine Übergangsregierung zu bilden, teilte der erst seit März | |
| amtierende Hitto mit. | |
| Seine Amtsniederlegung fiel zeitlich zusammen mit einem weiteren Schlag für | |
| die Rebellen: Die Regierungstruppen von Präsident Baschar al-Assad | |
| eroberten eigenen Angaben zufolge den von Rebellen gehaltenen Bezirk | |
| Chaldije in der strategisch wichtigen Stadt Homs zurück. Ein in Chaldije | |
| ansässiger Aktivist der Aufständischen widersprach der Darstellung. | |
| Unterdessen meldete die Baath-Partei von Assad ebenfalls einen | |
| Personalwechsel in ihrem höchsten Gremium. Auf einem Treffen sei unter | |
| anderen Syriens langjähriger Vizepräsident Faruk al-Scharaa ersetzt worden. | |
| Weitere Namen wurden zunächst nicht bekannt. Bei dem Personalwechsel gehe | |
| es darum, „frisches Blut“ in die Partei zu pumpen, sagte ein führendes | |
| Baath-Mitglied, Fajes Sajegh. Die Baath-Partei regiert Syrien seit 1963. | |
| Seit zehn Tagen toben Kämpfe um von der Opposition kontrollierte Gebiete in | |
| Homs. Die Offensive gegen die strategisch bedeutsame Stadt ist Teil eines | |
| groß angelegten Vormarschs der Assad-Truppen zur Eroberung von | |
| Rebellenhochburgen. | |
| ## US-Waffenlieferung stockt | |
| Die US-Pläne zur Lieferung von Waffen an die Rebellen in Syrien werden | |
| Sicherheitskreisen zufolge im Kongress aufgehalten. In den | |
| Geheimdienstauschüssen sowohl des Senats als auch des Repräsentantenhauses | |
| seien Bedenken geäußert worden, hieß es in den US-Kreisen. Demokratische | |
| und republikanische Abgeordnete seien besorgt, dass die Waffen in falsche | |
| Hände gelangen könnten, wie die islamistische Nusra-Front. Die Ausschüsse | |
| verlangten mehr Informationen über die Syrien-Politik der Regierung und | |
| darüber, was mit den Waffenlieferungen erreicht werden solle. | |
| Nach Darstellung des Vertreters eines arabischen Landes und der syrischen | |
| Opposition ist bislang nichts von der zugesagten Militärhilfe in Syrien | |
| angekommen. Im Juni hatte das US-Präsidialamt angekündigt, bestimmte | |
| Rebellengruppen zu bewaffnen. Die Aufständischen verlangen moderne Waffen, | |
| insbesondere seitdem die syrischen Regierungstruppen mit Unterstützung der | |
| libanesische Hisbollah-Miliz eine Offensive gegen sie gestartet haben. | |
| Rein rechtlich benötigt Präsident Barack Obama nicht die Zustimmung des | |
| Kongresses, um die Waffen zu liefern. Allerdings gilt in | |
| Geheimdienstangelegenheiten eine stillschweigende Vereinbarung, solche | |
| Vorhaben nicht gegen den ausdrücklichen Widerstand eines der beiden | |
| Geheimdienstausschüsse durchzusetzen. | |
| ## UN-Appell für Waffenstillstand | |
| UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat an die Bürgerkriegsparteien in Syrien | |
| appelliert, zumindest während des Fastenmonats Ramadan die Waffen schweigen | |
| zu lassen. „Ich bitte jede Militäreinheit der regulären Armee sowie der | |
| Freien Syrischen Armee und jeden, der eine Waffe trägt, den Kampf | |
| einzustellen und seinem Volk diesen Monat des Friedens als gemeinsames | |
| Geschenk zu machen", sagte Ban am Montag. | |
| Zugleich forderte er die Kriegsparteien auf, ihre Gefangenen freizulassen. | |
| Deren Zahl gehe möglicherweise in die Tausende. Die militärisch in die | |
| Defensive geratenen Rebellen haben erklärt, sie seien zu einer Feuerpause | |
| während des Ramadan bereit. | |
| Der Fastenmonat beginnt am Dienstag. Seit Beginn des Aufstandes gegen | |
| Präsident Baschar al-Assad im März 2011 wurden mindestens 90.000 Menschen | |
| getötet. Seit Mai bemühen sich die USA und Russland um eine | |
| Friedenskonferenz. Uneinigkeit herrscht jedoch nach wie vor darüber, wer an | |
| einer solchen Konferenz teilnehmen darf und wer nicht. | |
| 9 Jul 2013 | |
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