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# taz.de -- Solarbranche in den USA: Conergy zum Teil gerettet
> Das jüngste Opfer der Solarbranche hat einen Investor gefunden,
> allerdings nicht für die Werke in Deutschland. Die gelten als schwer
> verkäuflich.
Bild: So schon kann Investment sein: Strand von Miami. Von dort kommen die Cone…
HAMBURG dpa | Das ums Überleben kämpfende Solarunternehmen Conergy wird
aufgespalten. Zwei Wochen nach dem Insolvenzantrag präsentierte der Konzern
am Freitag einen Käufer für einen Teil des Geschäfts. Der US-Finanzinvestor
Kawa werde die weltweiten Vertriebs- und Servicegesellschaften sowie die
Marke "Conergy" übernehmen.
Eine Absichtserklärung sei unterzeichnet, teilte Conergy mit. Der
Kaufvertrag soll in der zweiten Augusthälfte unterschriftsreif sein. Kawa
hat aber kein Interesse an den Produktionstöchtern in Brandenburg. Wie
viele der rund 1200 Conergy-Stellen erhalten bleiben, ist noch offen. Nach
den Angaben einer Sprecherin wird Kawa sicher die rund 400 Mitarbeiter der
Auslandsgesellschaften übernehmen. Hinzu kommen 100 aus deutschen
Vertriebsteilen.
Es werde noch darüber verhandelt, wie viele der 200 Beschäftigten aus der
Konzernzentrale wechseln werden. Die in- und ausländischen
Vertriebsgesellschaften waren vom Insolvenzantrag des Mutterkonzerns nicht
betroffen. Bei Conergy kamen im ersten Quartal rund 90 Prozent des Umsatzes
von 122 Millionen Euro aus dem Auslandsgeschäft.
„Wir wussten, dass wir sehr schnell sein müssen, wenn wir eine Lösung
erzielen wollen, die eine Vielzahl von Arbeitsplätzen erhält“, sagte der
vorläufige Insolvenzverwalter Sven-Holger Undritz. Er sucht für die
zahlungsunfähigen Produktionstöchter in Brandenburg noch nach Lösungen,
zeigte sich aber zuversichtlich.
Für die Modulfertigung in Frankfurt/Oder mit 320 Mitarbeitern strebt
Undritz "zeitnah" eine Lösung an. Am Montag soll dort die Produktion im
Schichtbetrieb nach zwei Wochen Stillstand wieder anlaufen,
zwischenzeitlich mussten rechtliche Fragen geklärt werden. Aufträge sind
nach Gewerkschaftsangaben bis Oktober vorhanden. Die Beschäftigten erhalten
bis dahin Insolvenzgeld. Der Preisverfall bei Solarmodulen hatte Conergy
zugesetzt, sie werden in China kostengünstiger für den Weltmarkt
produziert.
## Erfahrener Solar-Investor
##
Mit Kawa steigt ein von Conergy-Chef Philip Comberg bevorzugter Finanzgeber
ein. Monatelang hatte er mit dem US-Investor verhandelt und war sich mit
ihm über die künftige Strategie einig. Die Banken konnten sich nach
Unternehmensdarstellung aber nicht darauf verständigen, weil sie auf einen
Teil ihrer Kredite verzichten sollten.
Als dann wegen der Verzögerung eines Großprojekts die beiden
Produktionsgesellschaften in Brandenburg zahlungsunfähig wurden, entfiel
nach Einschätzung des Unternehmens die positive Fortführungsprognose für
den Konzern. Es stellte deshalb Anfang Juli beim Amtsgericht Hamburg einen
Insolvenzantrag.
Der US-Investor Kawa Capital Management aus Miami in Florida ist ein
kleiner Vermögensverwalter und betreut ein Volumen von über 500 Millionen
US-Dollar. Das Unternehmen will Anlegergelder unter anderem in
Solarprojekte investieren. Dafür holt es sich Conergy zumindest zu Teilen
ins Haus. Das Hamburger Unternehmen hat sich nach jahrelangem
Sanierungskurs und Vorstandswechseln anders ausgerichtet und bietet
Komplettlösungen zur Errichtung von Solaranlagen sowie Service an.
19 Jul 2013
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