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# taz.de -- Anhörung von Guantamo-Häftlingen: Gespräche mit den Entrechteten
> Das Gefangenenlager auf Kuba hat 166 Insassen. Bei einigen von ihnen
> sollen die Haftgründe geprüft werden. US-Präsident Obama hatte dies im
> März 2011 angeordnet.
Bild: Barack Obama hatte bei seinem Amtsantritt 2009 versprochen, das Gefängni…
WASHINGTON afp | Die US-Behörden wollen bei der Anhörung von 71 Insassen
des umstrittenen Gefangenenlagers Guantanamo über deren Gefährlichkeit
entscheiden. Dies teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am
Montag (Ortszeit) in Washington mit. Wann die Befragungen starten sollen,
sagte er nicht. Es sei aber bereits begonnen worden, die betroffenen
Häftlinge über das Prozedere zu informieren.
US-Präsident Barack Obama hatte die Überprüfungen bereits im März 2011
angeordnet. Dass seither nichts geschah, wurde unter anderem von
Menschenrechtsorganisationen scharf kritisiert. Obama hatte bei seinem
Amtsantritt versprochen, das von seinem Vorgänger George W. Bush auf Kuba
eingerichtete Gefangenenlager schnell zu schließen.
Die Menschenrechtsgruppe Human Rights First begrüßte die nun angekündigten
Befragungen als längst überfällig und forderte, dass sie für Beobachter
zugänglich sein müssten. Insgesamt werden in Guantanamo noch 166 Menschen
festgehalten. Unter ihnen sind Terror-Verdächtige, die nach Ansicht der
US-Behörden zu gefährlich sind, um sie freizulassen.
Nach Einschätzung von US-Behördenvertretern können sie aber auch nicht vor
Gericht gestellt werden, weil sie mit brutalen Verhörmethoden befragt
worden waren. Dazu zählt das als Folter angesehene sogenannte
Waterboarding, bei dem der Betroffene das Gefühl hat zu ertrinken. Derart
gewonnene Erkenntnisse dürfen nicht vor Gericht verwendet werden.
Bush hatte das Gefängnis für Terrorverdächtige nach den Anschlägen vom 11.
September 2001 auf einer US-Militärbasis auf Kuba eingerichtet.
Menschenrechtsgruppen prangern an, dass die Insassen in Guantanamo ohne
rechtsstaatlichen Schutz festgehalten werden. Bislang scheiterten Obamas
Versuche, das Lager zu schließen, am Widerstand aus dem Kongress.
23 Jul 2013
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