| # taz.de -- Stockende Energiewende: Kohlekraftwerke auf Hochtouren | |
| > Braun- und Steinkohlekraftwerke sowie Gas-Anlagen lieferten im ersten | |
| > Halbjahr des Jahres 12,4 Prozent mehr Strom. Die Ökostrom-Produktion ging | |
| > hingegen zurück. | |
| Bild: Aus allen Schornsteinen raucht es | |
| BERLIN rtr | Die deutschen Kohlekraftwerke liefen im ersten Halbjahr 2013 | |
| auf Hochtouren. Dagegen produzierten Windräder und Solaranlagen weniger | |
| Strom als im Vorjahreszeitraum. | |
| Braun- und Steinkohlekraftwerke sowie Gas-Anlagen lieferten im ersten | |
| Halbjahr 12,4 Prozent mehr Strom, wie Zahlen des Bundesverbandes der | |
| deutschen Elektrizitätswirtschaft (BDEW) am Dienstag zeigen. Damit zeichnet | |
| sich ab, dass der deutsche Treibhausgas-Ausstoß nach 2012 auch 2013 wieder | |
| steigen wird. | |
| Schon 2012 hatten Braun- und Steinkohlekraftwerke rund vier Prozent mehr | |
| CO2 ausgestoßen. Die Daten für das erste Halbjahr zeigen jetzt, dass sich | |
| dieser Trend deutlich verschärfen wird. Als Grund gilt der Verfall der | |
| CO2-Preise an den Börsen, die den Betrieb der Anlagen wirtschaftlicher | |
| machen. Versuche der EU, den Handel mit den Verschmutzungsrechten zu | |
| reformieren und die Preise zu stabilisieren, waren auch am Widerstand | |
| Deutschlands gescheitert. | |
| Die Ökostrom-Produktion ging hingegen zwischen Januar und Juni zurück: | |
| Hauptgrund dafür war, dass der Wind im Vergleich zum Vorjahr vor allem zu | |
| Jahresbeginn weit weniger stark wehte. So wurde fast zehn Prozent weniger | |
| Strom erzeugt. Der lange Winter traf zudem die Solarproduktion voll: Obwohl | |
| 2012 die installierte Leistung um rund 25 Prozent ausgeweitet wurde, lag | |
| die Stromerzeugung auf dem Niveau des Vorjahres. | |
| Auf Basis dieser Daten würden sich auch keine Steigerung der | |
| Ökostrom-Umlage abzeichnen, die von den Verbrauchern für die Förderung der | |
| Erneuerbaren Energien aufgebracht werden muss. Steigen wird sie vermutlich | |
| dennoch: Nach den BDEW-Daten sackten die Großhandelspreis für Strom für | |
| kurzfristige Lieferungen um 12 Prozent und für längerfristige sogar um 20 | |
| Prozent unter das Vorjahresniveau ab. Da die Umlage aber die Differenz | |
| zwischen den festen Abnahmepreis für Ökostrom und dem Börsenpreis ist, muss | |
| sie folglich steigen. | |
| 23 Jul 2013 | |
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