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# taz.de -- Wissenschaftsrat contra Finanzminister: Geschacher um Milliarden
> Der Wissenschaftsrat will mehr Geld für die Hochschulen. In einem
> internen Schreiben wehren sich die Finanzminister gegen ambitionierte
> Zahlen.
Bild: Weniger Geld heißt vor allem nichts Gutes für sie, die Studierenden
BERLIN taz | Mehr Geld für die Hochschulen – das forderte in der
vergangenen Woche der Wissenschaftsrat, das wichtigste politische
Beratergremium in diesen Fragen. Ein internes Schreiben, das der taz
vorliegt, zeigt nun, wie rabiat die Finanzminister zuvor allzu
ambitionierte Ausgabenziele abwehrten.
In dem Schreiben warnen die Kassenwächter vor Mehrausgaben für Staat und
Wirtschaft von angeblich 40 Milliarden Euro jährlich. „Die sich
abzeichnende Empfehlung des Wissenschaftsrates erfüllt uns mit Sorge“,
heißt es.
Empfänger des Briefes sind unter anderem Bundesbildungsministerin Johanna
Wanka (CDU) und deren rheinland-pfälzische Amtskollegin Doris Ahnen (SPD).
Die Wissenschaftsminister sind Teil des Wissenschaftsrates.
Die Finanzminister fordern ihre Kabinettskollegen auf, „sich dafür
einzusetzen, dass sich der Wissenschaftsrat in seiner Empfehlungspraxis
entsprechend der ihm übertragenden Aufgabe auf die inhaltliche und
strukturelle Entwicklung des deutschen Wissenschaftssystems konzentriert“.
Entsprechend vage sind die Finanzierungsvorschläge ausgefallen.
Anlass für den Warnbrief waren Überlegungen, die privaten und öffentlichen
Ausgaben für Bildung und Forschung bis zum Jahr 2020 auf 11,5 Prozent des
Bruttoinlandsproduktes zu steigern. Der Wissenschaftsrat wollte damit eine
Empfehlung aufgreifen, die ein Beraterkreis der Bundesregierung bereits im
Frühjahr formulierte.
Bisher haben Bund und Länder lediglich eine Ausgabensteigerung auf 10
Prozent bis 2015 angepeilt. Drei Prozent sollen in Forschung fließen,
sieben in die Bildung.
Tobias Schulze, Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft Wissenschaft der
Linkspartei, kritisiert das Geschacher: „Offenbar haben die Finanzminister
die Handbremse angezogen. Das verheißt für die nächsten Jahre nichts
Gutes.“
23 Jul 2013
## AUTOREN
Bernd Kramer
## TAGS
Wissenschaftsrat
Universität
Johanna Wanka
Finanzpolitik
Forschung
Universität
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