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# taz.de -- Was der Kühlschrank hergibt: Haferflocken nähren in Notzeiten
> Haferflocken werden zu einer leichten chilenischen Suppe, Obst zu Pie,
> und aus Karotten wird ein süß-saures Hauptgericht.
Bild: Machen satt und sind billig: Haferflocken.
In meiner letzten Wohngemeinschaft habe ich wieder eines dieser einfachen
Rezepte gelernt, das man als heimisches Gericht verachten würde. Hat es
aber jemand aus dem Ausland mitgebracht, womöglich mit einer Erinnerung,
dann erkennt man seine Genialität.
Diesmal war es die chilenische Haferflockensuppe. Es sei eines der besseren
Gerichte gewesen, die in einem chilenischen Kinderheim auf den Tisch
gekommen waren, als sie dort Aushilfe war, erzählte meine Mitbewohnerin.
Haferflocken machen satt und enthalten Vitamin B1, B6 und E, Zink, Eisen
und Calcium, Ballaststoffe und ungesättigte Fettsäuren. Sie sind die ideale
Nahrung in Zeiten, in denen der Kühlschrank nicht so gut gefüllt ist. Man
findet sie in den meisten Vorratsschränken.
Meine Mitbewohnerin briet zwei Esslöffel Haferflocken mit einer fein
gewürfelten Zwiebel in etwas Öl an. Ein paar Minuten rührte sie noch, dann
gab sie Wasser und Brühe in den Topf. Fertig ist eine leichte Suppe.
## Klappt immer: Pie
Für den anstrengenderen Teil des Menüs müssen die zwei übriggebliebenen
Karotten geschält und geduldig in lange dünne Stifte geschnitten werden.
Die Zwiebeln werden in dünnen Ringen in etwas Öl in einer Pfanne oder im
Topf angebraten, bis sie glasig werden.
Dann eine Prise Salz und die Karottenstifte hinzufügen, 10 Minuten dünsten
und schließlich einen Teelöffel Honig, einen Esslöffel geriebenen Ingwer
und einen Teelöffel Senf dazugeben. Mit den Sojasprossen weitere 5 Minuten
garen, dann mit Pfeffer und Salz abschmecken. Dazu passen Pellkartoffeln
oder Reis. Wer keine Sojasprossen hat, kann sie auch weglassen. Oder durch
Kartoffeln ersetzen – und als Beilage Reis essen.
Zu diesem leichten Menü passt ein sommerlicher Nachtisch: Pie. „Das klappt
doch nie“, höre ich immer, wenn ich ihn das erste Mal für jemanden
zubereite. Aber im Gegenteil, der Krümelteig klappt immer: 3 kleine
Kaffeetassen Mehl mit 2 Esslöffeln Zucker und 150 g Butterflocken werden
geknetet, bis der Teig an Streusel erinnert.
Die Hälfte der Krümel auf dem Boden einer Backform verteilen und etwas
andrücken. Dann ein beliebiges Obst der Saison in kleinen Stückchen darauf
verteilen und zuckern: zum Beispiel Rhabarber, Erdbeeren, Äpfel oder
Pflaumen. Bei Obst aus der Dose auf den Extrazucker verzichten. Die Früchte
mit dem Rest des Krümelteigs bedecken und ab in den Ofen damit, 200 Grad,
20 bis 30 Minuten. Das Obst sollte weich und die Streusel leicht gebräunt
sein.
Wer noch ein Ei übrig hat, kann das Eiweiß mit Zucker steif schlagen und
zehn Minuten vor dem Ende der Backzeit in Tupfern auf dem Pie verteilen.
Das hat bisher noch jeder Mitbewohnerin geschmeckt und den Rezeptetausch
feierlich besiegelt. Der Krümelpie kann außerdem spontan und schnell
gebacken werden, sollten unangemeldete Gäste auftauchen.
Möchten Sie wissen, was mit den Resten in Ihrem Kühlschrank noch möglich
wäre? Schreiben Sie an: [email protected]
17 Aug 2013
## AUTOREN
Undine Zimmer
## TAGS
Kochen
Kühlschrank
Genuss
Ananas
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