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# taz.de -- Heftige Kämpfe im Nordosten Syriens: Massenflucht in den Irak
> Nach Kämpfen in Syrien haben sich fast 30.000 Menschen in den Irak
> gerettet. Die Regierung und Hilfsorganisationen kämpfen mit der
> Versorgung.
Bild: Auf dem Weg in den Irak: Syrische Flüchtlinge an der Grenze zur autonome…
ISTANBUL taz | Der Exodus aus Syrien reißt angesichts der Gewalt und
Rechtlosigkeit in dem Land nicht ab. Zwischen Donnerstag und Montag sind
Angaben der UNO zufolge schätzungsweise 29.000 Flüchtlinge - vor allem
Kurden - in den kurdischen Nordirak geflohen.
Das UN-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) und Hilfsorganisationen sprechen
von der größten Fluchtbewegung in den Irak seit Kriegsbeginn in Syrien. Ein
Ende ist nicht abzusehen. Allein am Montag retteten sich 3.000 Kurden in
das Nachbarland.
Nur mit ihren Habseligkeiten bepackt drängten die Flüchtlinge über eine
Pontonbrücke, die über den Chabur-Fluss führt. Die kurdische
Regionalregierung hatte die neu gebaute Brücke, die im äußerten Nordwesten
den Irak mit Syrien verbindet, erst am Donnerstag geöffnet. Es sei eine der
größten Fluchtwellen überhaupt, die seine Organisation in der Syrienkrise
registriert habe, sagte Adrian Edwards vom UNCHR.
Die meisten Flüchtlinge kommen aus den Grenzgebieten um Hasaka und
Qamishli, viele aber auch aus Regionen wie Aleppo und Afrin in
Nordwestsyrien. In all diesen Gebieten tobt der Krieg zwischen dem Regime
und den verschiedenen Rebellen- und Extremistengruppen, in etlichen finden
aber auch schwere Kämpfe zwischen der PKK-nahen kurdischen „Partei der
Demokratischen Einheit“ (PYD) und Verbänden aus dem Umfeld von al-Qaida
statt.
## Plünderungen und Lebensmittelnot
Der kurdische Regionalpräsident im Irak, Massud Barzani, drohte kürzlich
mit einer Intervention, um die syrischen Kurden zu schützen. Einer seiner
Berater sagte am Montag gegenüber der Agentur Reuters, die Ankunft der
Flüchtlinge erhöhe die Wahrscheinlichkeit, dass die irakischen Kurden
handeln würden, um ihre Verwandten jenseits der Grenze zu schützen.
Der Krieg verschärft zudem die wirtschaftliche Not. Flüchtlinge berichteten
gegenüber Helfern von Plünderungen und enormen Problemen, Lebensmittel zu
finden. Bis vergangenen Donnerstag hatte der Irak bereits rund 150.000
syrische Flüchtlinge aufgenommen. Während Bagdad sich von Beginn an wenig
aufnahmewillig zeigte, hatte die kurdische Regionalregierung ihre Arme
anfangs weit geöffnet. Das änderte sich jedoch Ende 2012, als Erbil sich
über fehlende finanzielle Unterstützung für die Versorgung der Flüchtlinge
beklagte.
Gleichzeitig begann die Regionalregierung damit, die Bewegungsfreiheit der
Flüchtlinge einzuschränken, und Spannungen zwischen Barzani und der PYD
führten dazu, dass Erbil die Grenze im Mai vollständig schloss. Wie
Hilfswerke am Dienstag berichteten, hat die Regionalregierung jetzt eine
tägliche Quote von 3.000 Personen festgelegt, die aufgenommen würden.
Die Regionalregierung bat die Staatengemeinschaft um Unterstützung. Nahe
der beiden größten Städte, Erbil und Suleimanija, werden zurzeit neue
Auffanglager errichtet. Mehrere tausend Flüchlinge wurden seit dem
Wochenende in diese Camps verlegt. Viele Menschen strandeten jedoch erst
einmal an der Grenze.
20 Aug 2013
## AUTOREN
Inga Rogg
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