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# taz.de -- Revolutionäre melden 1.300 Tote: Giftgas-Einsatz bei Damaskus?
> Die syrische Regierungsarmee habe bei Angriffen nahe der Hauptstadt
> Damaskus Giftgas eingesetzt, behaupten Oppositionelle. Aktivisten
> berichten von Tausenden Toten.
Bild: Syrische Flüchtlinge in einem Auffanglager im irakischen Kurdistan
DAMASKUS dpa/afp/ap/taz | Bei massiven Angriffen mit Kampfflugzeugen,
Raketen und Artillerie sollen im Umland von Damaskus am Mittwoch 1.300
Menschen getötet worden sein. Dies sagte der syrische Oppositionelle George
Sabra am Mittwoch vor Journalisten in Istanbul. Die lokalen
Revolutionskomitees berichteten, betroffen seien vor allem der Bezirk
Al-Ghuta Al-Scharkija, der als Hochburg des Widerstandes gegen Präsident
Baschar al-Assad gilt, sowie Moadhamijat al-Scham.
Die Regierungstruppen sollen nach Darstellung der Komitees auch Giftgas
eingesetzt haben. Die syrische Opposition sprach von etwa 1.300 Toten. Die
Angaben konnten von unabhängiger Seite zunächst nicht überprüft werden.
Die Regierung bestritt nach Angaben der staatlichen Medien zwar nicht die
Angriffe, aber den Einsatz von Chemiewaffen. Die Nachrichtenagentur Sana
schrieb: „Die TV-Kanäle, die an dem Blutvergießen in Syrien und der
Unterstützung des Terrorismus beteiligt sind, veröffentlichen diese
Berichte, die frei erfunden sind, um das Team, das den Einsatz von
Chemiewaffen untersuchen soll, abzulenken, und somit den Erfolg seiner
Mission zu verhindern.“
Die Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter bestätigte die Angriffe
unter Berufung auf eigene Informanten vor Ort, nannte jedoch keine
Opferzahlen.
Die UN-Inspekteure in Syrien wollen die Vorwürfe eines neuerlichen
Giftgas-Angriffs untersuchen. Dies sagte der Chef der Gruppe, Åke
Sellström, dem schwedischen Sender SVT. Die große Zahl von Toten und
Verletzten, von denen in Berichten die Rede sei, klänge verdächtig. Der
Fall „hört sich so an, als müssten wir ihn uns anschauen“.
Allerdings müsse zunächst ein UN-Mitglied einen Antrag stellen und die
syrische Regierung zustimmen, sagte Sellström. Unmittelbar danach kündigte
Frankreich einen solchen Antrag bei den Vereinten Nationen an.
Großbritannien will den mutmaßlichen Giftgasangriff vom Mittwoch zudem zum
Thema im Sicherheitsrat machen, wie die Regierung in London mitteilte.
In der syrischen Hauptstadt hält sich derzeit ein Team der Vereinten
Nationen auf, das den Einsatz von Giftgas im syrischen Bürgerkrieg
untersuchen soll. Die Regierung hat den Experten jedoch bislang nur
gestattet, drei Orte aufzusuchen, in denen Chemiewaffen zum Einsatz
gekommen sein sollen.
Angesichts der Gewalt sind zwischen vergangenem Donnerstag und Montag
Angaben der UNO zufolge schätzungsweise 29.000 Flüchtlinge - vor allem
Kurden - in den kurdischen Nordirak geflohen. Hilfsorganisationen sprechen
von der größten Fluchtbewegung in den Irak seit Kriegsbeginn in Syrien. Ein
Ende ist nicht abzusehen.
21 Aug 2013
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