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# taz.de -- Anschlagsserie in Bagdad: Koordiniertes Vorgehen
> In Bagdad explodierte eine ganze Serie von Bomben. Betroffen waren vor
> allem Schiiten in mindestens zehn verschiedenen Stadtteilen der
> irakischen Hauptstadt.
Bild: In Schaab, einem Stadtteil von Bagdad, ging diese Autobombe hoch.
BAGDAD ap | Bei einer Serie von Bombenanschlägen im Irak sind mindestens 66
Menschen getötet worden. Mehr als 180 Menschen wurden bei den Explosionen
in zehn verschiedenen Stadtteilen der Hauptstadt Bagdad am frühen
Mittwochmorgen verletzt, wie die Polizei mitteilte.
Zudem drangen Bewaffnete in einem Ort südlich von Bagdad in das Haus einer
schiitischen Familie ein und erschossen sieben Mitglieder im Schlaf.
Ziel der schnell aufeinanderfolgenden Bombenexplosionen waren den Angaben
zufolge Anwohner in überwiegend schiitischen Stadtvierteln, die sich beim
Einkaufen oder auf ihrem Weg zur Arbeit befanden. Einige Angriffe verübten
Selbstmordattentäter. Für andere wurden Autobomben verwendet, die auf
Parkplätzen, vor Restaurants oder an Märkten abgestellt waren.
Betroffen waren unter anderem die Ortsteile Kasimija, Sadr City, Schaab,
Schula, Dschamila and Mahmudija. Auch ein Militärkonvoi wurde im Süden der
Hauptstadt getroffen, vier Soldaten kamen ums Leben.
Für diese jüngste Anschlagswelle übernahm zunächst niemand die
Verantwortung. Doch die Behörden vermuteten dahinter Angehörige des
irakischen Arms des Terrornetzwerkes al-Qaida. Diese Art koordinierter
Anschläge auf schiitische Ziele gilt als typisch für al-Qaida.
Seit der Räumung eines sunnitischen Protestlagers im April haben die
Bombenanschläge im Irak sprunghaft zugenommen. Mehr als 3.000 Menschen
kamen seitdem gewaltsam ums Leben; allein im August waren es nach Zählung
der Nachrichtenagentur ap mehr als 500.
## Drei Kinder unter den Toten
Die schiitische Familie, die sieben Angehörige verlor, hatte zuvor
Morddrohungen erhalten. Sie war aus ihrem überwiegend sunnitischen
Heimatort Latifija, 30 Kilometer südlich von Bagdad, für einige Zeit
geflohen und vor drei Wochen dorthin wieder zurückgekehrt.
Unter den erschossenen Familienangehörigen befanden sich neben den Eltern
drei Kinder zwischen acht und zwölf Jahren sowie zwei Onkel, wie die
Behörden mitteilten.
Hintergrund der Bluttaten sind die Spannungen zwischen Sunniten und der
schiitisch dominierten Regierung. Seit 2008 hat das Land solch blutige
Anschlagsserien nicht mehr erlebt. Beobachter befürchten einen neuen
Bürgerkrieg.
Geistliche sowie andere einflussreiche Schiiten und Sunniten riefen bereits
zur Zurückhaltung auf. Die Sicherheitskräfte versuchen ihrerseits, gegen
die Aufständischen gezielter vorzugehen.
28 Aug 2013
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