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# taz.de -- NSU-Prozess fortgesetzt: Wichtige Zeugin tritt auf
> Der NSU-Prozess geht weiter mit einer bedeutsamen Zeugin: Die Frau hatte
> der Polizei schon früh gesagt, die Täter seien „keine Südländer“ gewe…
Bild: Der Mitangeklagte Holger G. und Anwälte im NSU-Prozess im Gerichtssaal i…
MÜNCHEN taz | Die Sommerpause im NSU-Prozess ist beendet. Seit Donnerstag
wird das bisher größte deutsche Verfahren gegen eine rechtsextreme
Terrorgruppe vor dem Münchner Oberlandesgericht fortgesetzt.
Immer wieder wird kritisiert, dass der Vorsitzende Richter Manfred Götzl
zwischen den Themenkomplexen hin und her springt. „Die Sprunghaftigkeit
liegt in der Natur des Verfahrens“, sagt dazu die Gerichtssprecherin. Oft
seien geladene Zeugen verhindert. So gerate die Reihenfolge durcheinander.
Zunächst wurde nun erneut ein Beamter des Bundeskriminalamtes befragt, der
den Mitangeklagten Holger G. im November 2011 vernommen hatte. Weil die
Hauptangeklagte Beate Zschäpe beharrlich schweigt, sind die Angaben G.s,
die Zschäpe und weitere Angeklagte belasten, von großer Bedeutung.
Am Freitag wurde die Beweisaufnahme im Mordfall Ismail Yasar fortgesetzt.
2005 sollen die NSU-Mitglieder Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt den Mann in
seiner Nürnberger Imbissbude erschossen haben.
## „Beide hatten helle Haut“
Vor allem die Aussage von Beate K., einer Bäckereiverkäuferin, ist
interessant. Bereits einen Tag nach dem Mord gab sie wichtige Hinweise.
Zuerst sei sie mit dem Rad an den beiden vorbeigefahren, als diese den
Stadtplan studierten. Etwa 20 Minuten später habe sie „die Männer“ auf der
Höhe der „Dönerbude“ gesehen und beobachtet, wie einer der beiden eine T�…
mit einem Gegenstand im Rucksack des anderen verstaute.
Bei der Polizei gab sie an, bei den Männern habe es sich nicht um „Türken
oder Südländer“ gehandelt. „Beide hatten helle Haut.“ Eine
Täterbeschreibung, die die Ermittler zum Umdenken hätten bewegen können.
Neben der Rekonstruktion der Taten wird es in den kommenden Wochen auch um
die Planung der Morde gehen. Denn während die Anwälte der Nebenkläger auch
die Ermittlungspannen der Behörden beleuchten wollen, will die
Bundesanwaltschaft Beate Zschäpe nachweisen, dass sie als
gleichberechtigtes NSU-Mitglied an der Planung der zehn Morde beteiligt
war, die dem Trio zur Last gelegt werden.
## In Kooperation mit Radio Lora München,
6 Sep 2013
## AUTOREN
Marlene Halser
Andreas Speit
## TAGS
NSU-Prozess
Bundeskriminalamt
Schwerpunkt Rechter Terror
Nationalsozialistischer Untergrund (NSU)
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Beate Zschäpe
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