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# taz.de -- Youtube-Liebling „The Fox“: Fuchs, du hast die Klicks gestohlen
> Ein Comedy-Duo aus Norwegen erobert mit dem Lied „The Fox“ enorm viele
> Youtube-Herzen. Die Masse wird für dumm verkauft. Das lässt sie gerne zu.
Bild: Diesen Anblick kennen jetzt fast 20 Millionen Menschen.
Das Schaf macht „mäh“. Die Katze miaut. Der Hund sagt: „Wau, wau“. Abe…
zum Teufel macht der Fuchs? Diese Frage scheint seit vergangenen Dienstag
fast 20 Millionen Menschen beschäftigt zu haben, denn so oft wurde [1][das
Musik-Video „The Fox“ des norwegischen Comedy-Duos „Ylvis“ angeklickt.]
Warum nur?
Es ist doch völlig egal, wie ein Fuchs oder dieses Lied klingt. Eigentlich.
Man ist auch nicht ärmer dran, wenn man den Gangnam Style und den Harlem
Shake nicht kennt. Eigentlich. Nur wird man dann mit großen Augen
angeschaut und gefragt: „Wiiiie, du hast das noch nicht gesehen?“
Bei einer so aufrichtigen Empörung in den Augen juckt es plötzlich doch in
den Fingern. Und blitzschnell öffnet sich der Link zu etwas, das
vielversprechender klang, als es in Wahrheit ist. Hauptsache, der Nerv der
Zeit kitzelt. „Ylvis“ zeigen ein Mal mehr, dass simpel aufgebaute Lieder
für die breite Masse funktionieren.
Der Text von „The Fox“ ist Betrunkenentauglich, da sinnfrei. Es sind
billige Popstrophen, die ins Ohr gehen und sich darin festsetzen, egal, wie
fest man sich davon losschütteln will. Die Tanzbewegungen, die im Video
präsentiert werden, einnern an den Gangnam Style: einprägsam und
imitierbar. Am Ende explodiert dieses Lied dann auch noch im
David-Guetta-Style.
Solche penetrant auf Kommerz getriebenen Lieder verbreiten sich virusartig
und infizieren zeitweise ganze Clubs damit. Die Generation Internet hat
dabei das Gefühl, dass es einen Insider teilt. Dieses vermeintliche
Geheimwissen verpufft dann innerhalb von kurzer Zeit, bis es von einem
anderen Lied abgelöst wird, das als neuer Insider gilt. Nach dem Motto „So
scheiße, dass es schon wieder cool ist“.
Die Norweger freuen sich jedenfalls über den unverhofften Geldgewinn.
Werber allerdings auch. Und wir verlinken dieses Video, inklusive Werbung.
Wir fördern Kommerzielles, für den Preis, Insider zu sein. Wahr, aber
traurig.
Wen jetzt noch immer die Frage quält, wie sich ein Fuchs anhört, bekommt
von „Ylvis“ folgende Vorschläge serviert: „ring ding ding ding
dingeringeding“. Oder „wa pa pa pa pa pa pow“. Oder „abay ba da bum bum…
do“. Aber darum gehts ja nicht wirklich.
12 Sep 2013
## LINKS
[1] http://www.youtube.com/watch?v=jofNR_WkoCE
## AUTOREN
Lisa Maucher
## TAGS
Youtube
Fuchs
Norwegen
Video
Youtube
Feminismus
Fitness
Harlem Shake
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