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# taz.de -- ikono On Air Festival: „Ein Traum, der wahr geworden ist“
> Rund um die Uhr im Fernsehen und online im Live-Stream: ikonoTV
> präsentiert internationale Videokunst von über 200 KünstlerInnen.
Bild: Ausschnitt aus „I Do Not Know What It Is I Am Like“ von Bill Viola.
Auf dem Bildschirm ist ein Gruppenbild mit acht Männern zu sehen. Ruhig
nähert sich ihm die Kamera. Ein weicher Schnitt – und sichtbar wird eine
Hand, die ein Glas hält. Langsam schwenkt die Kamera zum Halter des Glases:
Ein schmales Männergesicht, das ernst zur Seite blickt. Feine Pinselstriche
werden erkennbar. Weiter fährt die Kamera und führt dabei den Blick des
Betrachters zu einzelnen Ausschnitten. Kein Kommentar, kein Sound begleitet
diese Betrachtung von Henri Fantin-Latours 1872 entstandenem Gemälde „A
Corner of the Table“.
Die Medienplattform ikono beschäftigt sich seit 2006 mit der digitalen
Darstellung und Ausstrahlung von Kunst aus allen Epochen und
Stilrichtungen. Höhepunkt dieser Entwicklung ist jetzt das ikono On Air
Festival. Täglich präsentiert es ein Programm aus Videokunst von über 200
internationalen KünstlerInnen. Das Besondere: Es findet im Fernsehen statt.
Die Idee von einem Kunstfestival nahm Form an, seitdem ikono zusätzlich
einen Livestream hat. „Die Menschen können unser Programm nun weltweit
sehen“, sagt Christine Gückel, Pressesprecherin bei ikono. [1][Über den
Livestream kann man auch online 24 Stunden am Tag zuschauen.]
Im Programm wechseln sich Festival- und reguläres Programm ab. Über 200
VideokünstlerInnen, wie William Kentridge oder Marina Abramovic, hat ikono
dafür gewinnen können. So läuft an einem Tag acht Stunden lang ein Programm
des Videokünstlers Bill Viola.
Außerdem zeigen Restaurants und kulturelle Institutionen in Berlin das
Festivalprogramm und bieten Veranstaltungen an. Interessierte können zum
Beispiel am 23. September an einer [2][Podiumsdiskussion über die
Möglichkeiten und Herausforderungen in der virtuellen Kunstwelt]
teilnehmen. Auch nach dem Festival wird das Programm ausgebaut und
regelmäßig werden Veranstaltungen stattfinden.
„Ikono ist ein Traum, der wahr geworden ist“, sagt Elizabeth Markevitch,
deren Anliegen es war, Kunst zu demokratisieren und für alle zugänglich zu
machen. So wie das Radio die Musik, soll ikono die Kunst zu den Menschen
nach Hause bringen. Vor drei Jahren begann die Ausstrahlung über Satellit
mit dem Kanal ikonoMENASA zuerst im nahen Osten, dann im Mittelmeerraum.
Seit zwei Jahren kann ikonoTV in Deutschland über Telekom-Entertain (Kanal
458) empfangen werden.
Ikono zeigt, wie wohltuend Stille sein kann. Die Zuschauer werden nicht von
einer Bilderflut überschwemmt, es gibt keine Musik, keine Interviews mit
Experten und keine Off-Stimme, die das Werk erklärt. Behutsam führt ikono
das Auge der Zuschauer, lädt sie ein, sich ihre ganz eigenen Vorstellungen
zu dem Werk zu machen oder es einfach nur zu genießen.
„In unserem Programm zeigen wir natürlich auch Ästhetisches und Lustiges.
Trotzdem steckt in jedem Werk eine Botschaft. Wir lassen die Kunst
unkommentiert, da sie für sich selbst spricht“, erklärt Markevitch. Die
Zuschauer entscheiden, ob sie für diese Botschaft empfänglich sind oder
nicht. „Wenn nur ein Videoclip etwas bei einem Zuschauer auslöst und dieser
ihn nicht mehr loslässt, haben wir schon etwas geschafft“, so Markevitch.
Zusätzlich kann sich der Zuschauer informieren. [3][Website und Blog] sind
eine frei verfügbare Fundgrube. Hier finden sich Neuigkeiten,
Hintergrundinformationen zu den Künstlern und Einblicke in die Werke.
17 Sep 2013
## LINKS
[1] http://www.ikono.org/live-web-streaming/
[2] http://www.ikono.org/onairfestival/event/
[3] http://www.ikono.org/
## AUTOREN
Louisa Wittke
## TAGS
Kunst
Videokunst
Wien
Kunst
Fatwa
Berlin Music Week
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