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# taz.de -- Geheimdienst in Bedrängnis: NSA hat Stress mit Blitzen und „Tor�…
> Stromstöße stören den Aufbau des neuen Rechenzentrums des
> US-Geheimdienstes NSA. Gleichzeitig gelingt es den Spitzeln nicht, ein
> Anonymisierungssystem zu knacken.
Bild: Das neue Rechenzentrum der NSA in Bluffdale, Utah.
NEW YORK dpa/taz | Der US-Geheimdienst NSA kämpft mit massiven technischen
Problemen auf der Baustelle seines neuen Rechenzentrums. Die Anlage im
Bundesstaat Utah werde von Stromschwankungen geplagt, die Metall zum
Schmelzen brächten, berichtete das [1][Wall Street Journal] unter Berufung
auf Projektdokumente und Regierungsbeamte.
Ein Beamter habe die Stromstöße als „Blitz“ in einer 60-Zentimeter-Box
beschrieben. In den vergangenen 13 Monaten habe es zehn solcher Vorfälle
gegeben. Die Probleme hätten Technik für hunderttausende Dollar vernichtet
und die Eröffnung des Rechenzentrums um rund ein Jahr verzögert.
Das Rechenzentrum in Utah ist in den vergangenen Jahren zum Symbol für die
technische Macht der NSA geworden. Es soll größer sein als jede
vergleichbare Anlage von Google und riesige Datenmengen speichern können.
Nach Schätzungen von Experten könne die Kapazität im Zettabyte-Bereich
liegen, schrieb das „Wall Street Journal.“ Ein Zettabyte entspricht dem
Inhalt von 250 Milliarden DVDs.
Eine NSA-Sprecherin sagte der Zeitung, dass es in Testphase technische
Probleme gegeben habe, die aber inzwischen eingedämmt seien. Rechenzentren
sind notorische Stromfresser - vor allem die Kühlung der Computer erfordert
viel Aufwand. Den Projektunterlagen zufolge kostet der Strom für die
NSA-Anlage in Utah eine Million Dollar pro Monat, hieß es. Damit könne man
eine Stadt mit 20.000 Einwohnern versorgen.
## NSA beißt sich an „Tor“ die Zähne aus
Die Blitze im Rechenzentrum sind nicht das einzige Problem des
amerikanischen Geheimdienstes. Wie in der britischen Zeitung [2][The
Guardian] zu lesen ist, versuchten seine Agenten bislang vergeblich, Nutzer
der Anonymisierungs-Software „Tor“ (The Onion Router) auszuspähen.
Dokumente, die Edward Snowdon veröffentlicht hat, belegen die Versuche der
NSA. Einer internen Präsentation mit dem Titel „Tor stinks“ zufolge räumen
die Spitzel ein, trotz der Cyberangriffe nur einen kleinen Teil der
Tor-Nutzer identifizieren zu können. Aufgeben wird die NSA aber nicht.
Die Angelegenheit brachte dem Geheimdienst auch Kritik ein, weil das System
„Tor“ von der US-Regierung unterstützt und zum Teil finanziert wird. Unter
den Nutzern sind somit auch US-Bürger. Auf Nachfrage des Guardians
antwortete die NSA ausweichend, sie sammele Informationen über ausländische
Geheimdienstaktivitäten, Netzkriminalität, Menschenhändler und Terroristen.
Diese könnten auch durch Systeme wie „Tor“ verschleiert werden. „Unser
Geheimdienst würde seine Arbeit vernachlässigen, wenn wir nicht versuchen
würden, dagegen vorzugehen“, hieß es in einer Erklärung. kbw
8 Oct 2013
## LINKS
[1] http://online.wsj.com/article/SB10001424052702304441404579119490744478398.h…
[2] http://www.theguardian.com/world/2013/oct/04/nsa-gchq-attack-tor-network-en…
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