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# taz.de -- Greenpeace in Russland: Gezerre um Öko-Aktivisten
> Die Justiz wirft den seit drei Wochen inhaftierten Umwelt-Aktivisten
> Drogenbesitz vor. Die Organisation weist die Vorwürfe zurück.
Bild: Die Aktionen, die von der „Arctic Sunrise“ (Mitte) ausgingen, waren A…
BERLIN taz | Der Streit um die Festnahme einer internationalen Gruppe von
Greenpeace-Aktivisten in Russland wird schärfer. Am Donnerstag wehrte sich
die Umweltschutzorganisation Greenpeace gegen Vorwürfe, wonach sich an Bord
des beschlagnahmten Greenpeace-Schiffes „Arctic Sunrise“ Drogen und
illegale Substanzen befunden haben sollen. Russische Behörden hatten dies
am Mittwoch behauptet und in Aussicht gestellt, dass die inhaftierten
Aktivisten nun auch mit weiteren Anklagen wegen „schwerer Verbrechen“
rechnen müssten.
Greenpeace beteuerte, garantieren zu können, dass sich an Bord von
Greenpeace-Schiffen keine Drogen befänden. Eine Untersuchung mit Spürhunden
der norwegischen Polizei vor dem Auslaufen nach Russland hätte ebenfalls
keinen Fund gebracht. So könne es sich bei den Funden bestenfalls um
Medikamente handeln – oder um Lügen der russischen Behörden.
Der Konflikt dreht sich um die Festnahme von 28 Greenpeace-Aktivisten und
zwei Journalisten, die seit drei Wochen in russischer Untersuchungshaft
sitzen. Die Aktivisten wollten von einem Boot aus an einer Ölplattform des
russischen Konzerns Gazprom ein Transparent anbringen und damit gegen
Ölbohrungen in der Arktis protestieren. Daraufhin nahmen bewaffnete
Polizeikräfte die Besatzung fest. Den 30 Leuten wird unter anderem
„bandenmäßige Piraterie“ vorgeworfen. Ihnen droht damit eine Höchststrafe
von 15 Jahren.
Zuletzt wandte sich der internationale Direktor von Greenpeace, Kumi
Naidoo, direkt an Russlands Präsidenten Wladimir Putin. Naidoo verlangte
die Freilassung der 30 Inhaftierten und bot sich selbst im Gegenzug als
Garant an. Er sei bereit, nach Russland zu ziehen, um den russischen
Behörden als Verantwortlicher zur Verfügung zu stehen, sagte Naidoo.
## Streit zwischen Russland und den Niederlanden
Aufregung herrscht auch auf diplomatischem Parkett: Am Mittwoch
entschuldigten sich die Niederlande offiziell für die vorübergehende
Festnahme eines russischen Diplomaten am Dienstag. Russlands Präsident
Putin hatte dies zuvor gefordert. Die Beziehungen zwischen beiden Staaten
sind angespannt, weil die Niederlande ein Schiedsverfahren auf Grundlage
des UN-Seerechtsübereinkommens eingeleitet hat.
Das Land will damit die Greenpeace-Aktivisten unterstützen, deren Schiff
unter niederländischer Flagge fährt. Die internationale Zentrale von
Greenpeace hat ihren Sitz in Amsterdam.
10 Oct 2013
## AUTOREN
Martin Kaul
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