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# taz.de -- Russische Justiz schwächt Anklage ab: Rowdys statt Piraten
> Die russische Justiz hat die Anklage gegen die inhaftierten
> Greenpeace-Aktivisten abgeschächt. Sie sollen sich nun wegen „Rowdytums“
> verantworten.
Bild: Aufgebracht am Polarkreis: Die Arctic Surise in der Barentssee.
MOSKAU afp/taz | Die russische Justiz hat die Anklage gegen die 30
Greenpeace-Aktivisten abgeschwächt, die seit dem 19. September inhaftiert
sind. Den Aktivisten solle nun nicht mehr wegen „bandenmäßiger Piraterie“,
sondern wegen „Rowdytums“ der Prozess gemacht werden, sagte der Sprecher
der Ermittlungsbehörde, Wladimir Markin, am Mittwoch der Nachrichtenagentur
RIA Nowosti.
Die russische Küstenwache brachte die „Arctic Sunrise“ von Greenpeace im
September in der Barentssee auf, nachdem die Aktivisten versucht hatten,
eine Bohrinsel des Gazprom-Konzerns zu entern.
Bereits am 4. Oktober hatte die niederländische Regierung ein
Schiedsverfahren auf Grundlage des internationalen Seerechtsübereinkommens
eingeleitet. Die Niederlande fordern die unverzügliche Freilassung der
Inhaftierten, die Rückgabe des Schiffes sowie die Aussetzung sämtlicher
juristischer Verfahren. Greenpeace gibt an, das Schiff sei in
internationalen Gewässern festgehalten worden.
Russische Behörden behaupten dagegen, das Schiff habe sich in der von
Russland festgelegten 500 Meter breiten Sperrzone rund um die Bohrinsel
befunden. Ein Termin für die Verhandlung vor dem Seegerichtshof steht noch
nicht fest.
Greenpeace kämpft seit zwei Jahren mit einer Kampagne gegen die geplante
Förderung von Öl in der Arktis. Die Umweltschutzorganisation bemängelt,
dass damit eines der letzten unangetasteten Ökosysteme der Erde
wirtschaftlich erschlossen werden soll und dass es keine ausreichenden
Sicherheitsmaßnahmen für den Fall eines Unfalls gebe. Die Plattform des
russischen Energiekonzerns Gazprom ist derzeit die einzige Ölplattform in
der Arktis und befindet sich noch im Erprobungsbetrieb.
23 Oct 2013
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