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# taz.de -- NSA-Spionage in Frankreich: Halbherziges Dementi
> Berichte über das massive Abhören französischer Telefonverbindungen nennt
> US-Geheimdienstdirektor James Clapper falsch. Mehr will er aber auch
> nicht sagen.
Bild: Bei französischen Telefonaten hört nicht nur der Hummer mit.
WASHINGTON afp | Der US-Geheimdienstdirektor James Clapper hat die von der
französischen Zeitung Le Monde veröffentlichten Berichte über
US-Spionageaktivitäten in Frankreich als fehlerhaft bezeichnet. Die Artikel
enthielten „falsche und irreführende“ Angaben, sagte Clapper am Dienstag
(Ortszeit). Der Vorwurf, der Geheimdienst NSA habe mehr als 70 Millionen
Telefonate französischer Bürger abgehört, sei falsch.
Er wolle nicht über Details der US-Spionageaktivitäten berichten, sagte
Clapper, der die Arbeit von 16 US-Geheimdiensten koordiniert. „Aber wir
haben bereits deutlich gemacht, dass die USA Informationen derselben Art
sammeln wie alle Länder“.
„Die USA sammeln Informationen, um ihre Nation und ihre Interessen zu
schützen und um ihre Verbündeten vor terroristischen Bedrohungen oder der
Verbreitung von Massenvernichtungswaffen zu schützen“, sagte Clapper. Er
fügte hinzu, dass die USA „viel Wert auf ihre lange Freundschaft mit
Frankreich“ legten und in den Bereichen Sicherheit und Geheimdienste
weiterhin eng mit Paris zusammenarbeiten wollten.
Die Tageszeitung Le Monde hatte am Montag unter Berufung auf Dokumente des
früheren US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden berichtet, die NSA
spähe massiv die Telefonate französischer Bürger aus. Demnach überwachte
der Geheimdienst allein innerhalb eines Monats - zwischen dem 10. Dezember
2012 und dem 8. Januar 2013 - 70,3 Millionen Telefonverbindungen in
Frankreich.
Die französische Regierung hatte empört auf die Enthüllungen reagiert und
US-Botschafter Charles Rivkin einbestellt. Staatschef François Hollande
äußerte in einem Telefonat mit US-Präsident Barack Obama „tiefe
Missbilligung“ über das angebliche Vorgehen.
23 Oct 2013
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