Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Hacker über Plattform für eigene Religion: „Hipster-Kirche und …
> Der Hacker Ed Tewiah hat eine Internetplattform für Religionen gegründet.
> Jeder soll seine Religion vorstellen dürfen – egal, wie verrückt sie ist.
Bild: Spaghetti-Monster im Himmel. Unser täglich Portion Nudeln gib' uns heute.
taz: Herr Tewiah, wie funktioniert „[1][Fork my religion]“?
Ed Tewiah: Auf der Seite klicken sich Menschen durch verschiedene
Glaubensrichtungen und sehen, welche sie mögen. Du siehst eine Meinung, die
du magst, und kannst helfen, sie zu verfeinern. Das ist ein Konzept der
Computerfreak-Programmier-Welt: Du bist in der Lage, eine eigene Version zu
erstellen, aus einem Code, den ein anderer dir gibt. Eine Art
Open-Source-System für Glaubensfragen. Ich glaube, dass kollektiv wichtige
Fragen beantwortet werden können wie: Wann darf ich lügen? Oder: Was
rechtfertigt Suizid?
Warum erschafft man eine Religion und teilt sie?
Ich habe schon viele Jahre darüber nachgedacht. Ich bin in der Nähe eines
Hauses von Sklaventreibern in Ghana aufgewachsen. Zitate aus der Bibel
wurden dort von den Sklavenhändlern in Wände eingraviert. Der Fakt, dass
Religion und böse Ideen koexistieren, das macht mir zu schaffen. Ich habe
lange gegrübelt und ich denke, das ist meine Chance, etwas dagegen zu
machen. Nennt es göttliche Inspiration, wenn ihr möchtet.
Wen möchten Sie mit der Seite erreichen?
Jeden, für den Moral wichtig ist. Meine Intension ist aber nicht nur,
moralisch und zutiefst seriös zu sein. Die Seite kann auch eine Plattofrm
sein, um Mainstrem-Meinungen über Politik, Mode und andere Themen zu
verfeinern. Die Hipster-Kirche ist genaus willkommen wie die
Christdemokraten. Ich habe das Wort Religion verwendet, aber in
Wirklichkeit geht es um was auch immer du glaubst.
Warum sollten Leute sich beteiligen?
Weil es Spaß macht. Du kannst etwas über dich und andere lernen. Ein Bonus
ist, dass du wirklich die Welt verbessern kannst.
Wird das nicht nur Verrückte anziehen?
Die Hipster-Kirche ist genauso willkommen wie der Christdemokrat. Ich
beurteile nicht, wer verrückt ist. Das Schöne am gemeinsamen Arbeiten ist
doch, dass aus verrückten Ideen etwas Gutes wird. Zu sagen, dass Gott ein
Baum ist, das ist dumm. Aber wenn dieser Glaube dabei hilft, die Umwelt zu
schützen, dann ist das eine gute Sache.
7 Nov 2013
## LINKS
[1] http://forkmyreligion.com/app
## AUTOREN
Julia Neumann
## TAGS
Religionsfreiheit
Programmieren
Glaube
Internet
Europaparlament
Internet
Malaysia
Umweltschutz
## ARTIKEL ZUM THEMA
E-Mails von Europaabgeordneten: Hacker liest mit
Ein Hacker soll sich Zugang zum E-Mail-Verkehr mehrerer Abgeordneter des
Europaparlaments verschafft haben. Er tat dies über einen
Synchronisationsdienst von Microsoft.
Zentralkomitee der Katholiken online: Predigt zur Netzpolitik
Das Zentralkomitee der Katholiken fordert Netzneutralität und Datenschutz.
Das mag spät kommen, die Erklärung wird aber an Land- und Bundestage
geschickt.
Malaysische Justizentscheidung: Bloß nicht Gott mit Gott verwechseln
Christen in Malaysia dürfen Gott weiter nicht als „Allah“ bezeichnen. Eine
Klage der katholischen Wochenzeitung „Herald“ wurde abgewiesen.
Unweltschutz und Muslime: Der Öko-Dschihad kommt
Der Islam liefert theologische Gründe für ökologisches Verhalten, sagen die
„Grünen MuslimInnen“. Der „Tag der offenen Moschee“ wird umweltbewegt.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.