| # taz.de -- Lampedusa: Klingt gut, kostet nichts | |
| > Kollektives Bleiberecht für Lampedusa-Flüchtlinge „nein“, Einbürgerung | |
| > seit langem hier lebender Migranten „ja“: Die SPD bleibt bei ihrer Linie. | |
| Bild: Wollen vom Antrag der Grünen nichts wissen: SPD-Bürgermeister Olaf Scho… | |
| HAMBURG taz | Die FDP zieht Konsequenzen aus Lampedusa. Hamburg soll einen | |
| Impuls setzen, um die ungleiche Verteilung von Flüchtlingen in Europa zu | |
| stoppen. Statt der Drittstaatenregelung, der die Länder mit europäischen | |
| Außengrenzen am meisten belastet, solle die Verteilung in Zukunft über den | |
| Königsteiner Schlüssel laufen. Dieser setzt Bevölkerungszahl und | |
| Wirtschaftskraft der europäischem Staaten in Bezug zu einander. Nach ihm | |
| müsste Deutschland mehr Flüchtlinge aufnehmen als jedes andere EU-Land. | |
| Eine entsprechende Bundesratsinitiative präsentierten die Elbliberalen am | |
| Mittwoch in der Bürgerschaft. „Ein fairer europäischer Verteilerschlüssel | |
| für Flüchtlinge in Europa ist dringend geboten und gehört auf die | |
| Tagesordnung des nächsten EU-Gipfels“ sagte Martina Kaesbach (FDP), die das | |
| Kunststück fertig brachte, auf die Situation in Hamburg nur mit einem | |
| Halbsatz einzugehen. | |
| Der SPD-Abgeordnete Martin Schäfer und sein CDU-Kollege Kai Voet van | |
| Vormizeele bezweifelten, dass nach einer Verteilung nach Vorbild des | |
| Königsteiner Schlüssels Deutschland mehr Flüchtlinge aufnehmen müsste. Nach | |
| seinen Berechnungen müsste Deutschland sogar Asylbewerber abgeben, Italien | |
| sogar noch mehr Geflüchtete aufnehmen. Das FDP-Papier sei ein Schnellschuss | |
| mit eklatanten inhaltlichen Mängeln. | |
| Die Verteilung sei nicht das Hauptproblem, sondern das System der | |
| Abschottung und Abschreckung, kritisiert hingegen die GAL-Abgeordnete Antje | |
| Möller, die am Mittwoch zur Bürgerschaftsvizepräsidentin gewählt wurde. | |
| Trotzdem stimmte die Bürgerschaft einstimmig der Überweisung des | |
| FDP-Papiers in den Innenausschuss zu. Der Charme des Antrags: Er klingt gut | |
| und kostet nichts. | |
| Konkreter ist da ein Antrag, den die Grünen am heutigen Donnerstag in die | |
| Bürgerschaft einbringen. Hier fordern sie, „für jedes Mitglied der Gruppe | |
| ,Lampedusa in Hamburg‘ unter Ausnutzung des Ermessensspielraums des | |
| Ausländerrechtes die Gewährung eines Aufenthaltsrechtes“ anzustreben. | |
| Daneben solle sich der Senat in der Innenministerkonferenz und auf EU-Ebene | |
| einsetzen, die Situation von Flüchtlingen zu verbessern. | |
| Darüber wird zu reden sein - im Innenausschuß der Bürgerschaft. Die | |
| SPD-Mehrheitsfraktion kündigte bereits an, der Ausschuß-Überweisung des | |
| Antrags zuzustimmen und ihn somit nicht gleich zu beerdigen beerdigen. | |
| Die SPD feierte sich darüber hinaus auf anderer Ebene als Migrantenpartei. | |
| Die namentlich gezeichnete Einbürgerungsinitiative von Bürgermeister Olaf | |
| Scholz (SPD), die im November 2010 begann, habe allein zwischen 2011 und | |
| 2012 zu einer Steigerung der Einbürgerungsanträge um 38,5 Prozent geführt – | |
| von 5.249 auf 7.164. „Durch das Vorgehen von Olaf Scholz ist Hamburg mit | |
| seiner Einbürgerungsquote bundesweit Spitzenreiter“, lobte Kazim Abaci | |
| (SPD). Phyliss Demirel (Grüne) konterte: „Die Steigerung der tatsächlichen | |
| Einbürgerungen ist lachhaft und hält bei Weitem nicht mit der Steigerung | |
| der Anträge mit.“ | |
| 6 Nov 2013 | |
| ## AUTOREN | |
| Marco Carini | |
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