| # taz.de -- Anti-Rape Crowdfunding-Aktion: Keuschheitsgürtel reloaded | |
| > Ein sicheres Gefühl durch Anti-Vergewaltigungs-Unterwäsche? Das Projekt | |
| > ist Überzeugten jedenfalls schon mehr als 50.000 US-Dollar wert. | |
| Bild: Das Label AR Wear lässt sich seine Anti-Vergewaltigungs-Unterwäsche dur… | |
| Das erste Date, eine berauschte Clubnacht, die Reise in ein fremdes Land – | |
| alles riskante Situationen, in denen sich eine Frau vor potenziellen | |
| Vergewaltigern in Acht nehmen muss. Das zumindest suggeriert das New Yorker | |
| Modelabel AR Wear in einem [1][Spot], mit dem es auf der | |
| Fundraising-Plattform [2][Indiegogo] um das nötige Kleingeld für die | |
| Produktion seiner Anti-Rape Underwear wirbt. | |
| Ja, richtig übersetzt: Anti-Vergewaltigungs-Unterwäsche. Die sollen sich | |
| Frauen zu- und anlegen, damit ihnen keiner ungefragt an die Wäsche gehen | |
| kann. | |
| An den Unterleibern von zierlichen Models wird demonstriert, dass sich der | |
| Slip durch zerren und schneiden nicht entfernen lässt, weil der besondere | |
| Stoff absolut reißfest und zugleich hip und bequem genug für die Clubberin | |
| von heute ist. Zudem gibt es einen besonderen Knopf am Bund, dessen | |
| Drehmechanismus die Benutzerin selbst bestimmt, indem sie aus 132 | |
| Möglichkeiten auswählt. | |
| Zwangsläufig stellt sich die Frage, ob sexuelle Gewalt allein auf das | |
| Entfernen einer Unterhose zu reduzieren ist. Und ob die Kohle nicht besser | |
| bei Sensibilisierungskampagnen angelegt wäre, die ausnahmsweise mal nicht | |
| die Verantwortung beim Opfer suchen. | |
| Offenbar aber greift das Versprechen der Konstruktion: Die | |
| Crowdfunding-Aktion für AR Wear hat ihr Ziel von 50.000 US-Dollar innerhalb | |
| eines Monats erreicht und kann auf genügend Käuferinnen für den modernen | |
| Keuschheitsgürtel hoffen, die sexuelle Gewalt als individuelles Problem | |
| begreifen. | |
| Der Mythos um den Keuschheitsgürtel als Kontrollinstrument für einsame | |
| Ehefrauen im Mittelalter wurde übrigens längst widerlegt. Bewiesen ist | |
| hingegen, dass er von englischen Dienstmädchen im 19. Jahrhundert getragen | |
| wurde – zum Schutz vor Vergewaltigungen. | |
| 12 Nov 2013 | |
| ## LINKS | |
| [1] http://vimeo.com/74514464#at=0 | |
| [2] http://www.indiegogo.com/ | |
| ## AUTOREN | |
| Fatma Aydemir | |
| ## TAGS | |
| Crowdfunding | |
| Unterwäsche | |
| Vergewaltigung | |
| Vergewaltigung | |
| Microsoft | |
| Frauen | |
| Indien | |
| Spike Lee | |
| Crowdfunding | |
| Schwerpunkt Klimawandel | |
| Rob Ford | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Studie zu Vergewaltigungsprozessen: Nur 8,4 Prozent Verurteilungen | |
| Immer weniger Anklagen wegen Vergewaltigung sind vor Gericht erfolgreich. | |
| Die Zahlen unterscheiden sich dabei von einem Bundesland zum anderen ums | |
| Sechsfache. | |
| Microsoft entwickelt Diät-BH: Vorsicht, Fressattacke! | |
| Personalisierter Terror statt schnöder Diät: Microsoft tüftelt an einem | |
| Diät-BH. Er soll überwachen, ob aus Stress oder Hunger gegessen wird. | |
| Theologin über Gewalt gegen Frauen: „Wir beten und klären auf“ | |
| Ein Frauengottesdienst am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen? Die | |
| Protestantin Magdalena Möbius meint, das reicht nicht. | |
| Satire gegen Vergewaltigungen in Indien: Frauen sind selbst schuld! | |
| Eine indische Komikergruppe karikiert verbreitete Begründungen, mit denen | |
| Frauen für Vergewaltigungen verantwortlich gemacht werden. | |
| Filmfinanzierung durch Crowdfunding: Dollarregen für Spike Lee | |
| Der US-Regisseur hat über das Portal „Kickstarter“ mehr als eine Million | |
| Dollar an Spenden eingetrieben. Seinen Film über „Blutsucht“ kann er nun | |
| ohne großes Studio drehen. | |
| Porno-Crowdfunding auf Offbeatr: Geld für Sex mit Fuchsmenschen | |
| Auf Crowdfunding-Seiten sind Pornos verboten. Streng. Auf Offbeatr dürfen | |
| nur Pornos finanziert werden. Erfolg hat dabei eine ganz bestimmte Nische. | |
| Crowdfunding für Brettspiel: Wird es zu heiß, haben alle verloren | |
| Vor neun Jahren hat der Oldenburger Umweltökonom Klaus Eisenack gemeinsam | |
| mit seinem Doktorvater das Klimaschutzspiel „Keep Cool“ entwickelt - aus | |
| Langeweile. | |
| Bürgermeister beim Drogen-Konsum: Crowdfunding für Video erfolgreich | |
| Das Newsportal „Gawker" hat die 200.000 Dollar für den Film, der Torontos | |
| Stadtvater beim Crack-Rauchen zeigt, zusammen. Die Anbieter des Clips | |
| fehlen. |