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# taz.de -- Vereinbarung von Union und SPD: Hebammen soll geholfen werden
> Seit 2008 hat jede vierte Hebamme ihren Beruf aufgegeben, weil die
> Versicherungskosten gestiegen sind. Jetzt sollen sie stärker unterstützt
> werden.
Bild: Braucht seine Hebamme: ein Baby.
BERLIN epd | Die Sicherung des Hebammenberufs in Deutschland soll in den
Koalitionsvertrag von Union und SPD aufgenommen werden. Wie am Donnerstag
aus Fraktionskreisen bestätigt wurde, verpflichten sich Union und SPD, die
Situation der Geburtshilfe „und der Hebammen im Speziellen“ zu beobachten
und für eine „angemessene Vergütung“ zu sorgen. Die Vereinbarung muss von
der großen Koalitionsrunde noch bestätigt werden.
Dass die Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgung mit Geburtshilfe
in den Koalitionsvertrag aufgenommen werden soll, sei einer
[1][Internet-Kampagne] der Schweriner Schriftstellerin Anke Bastrop zu
verdanken, erklärte die Plattform [2][Change.org]. Der Passus sei erst am
Mittwochnachmittag in den Text für die Koalitionsvereinbarung aufgenommen
worden, nachdem Tausende Unterstützerinnen und Unterstützer sich in
sozialen Netzwerken für die Hebammen eingesetzt hätten, sagte
Change.org-Sprecherin Jeannette Gusko. Bis Donnerstagmittag hatten sich
mehr als 120.000 Menschen an der elektronischen Unterschriftensammlung
beteiligt.
Erst vor Kurzen war bekanntgeworden, dass zum kommenden Jahr die
Haftpflichtprämien für Hebammen erneut um mehr als 20 Prozent auf über
5.000 Euro pro Jahr steigen sollen. Die Kosten für die Pflichtversicherung
haben nach Angaben des Deutschen Hebammenverbands seit 2008 jede vierte
Hebamme gezwungen, die Geburtshilfe aufzugeben.
Eine Hebamme verdient für die Betreuung einer Geburt im Krankenhaus 273
Euro, zur Nachtzeit erhöht sich die Vergütung auf 327 Euro. Hausgeburten
und Geburten in Geburtshäusern werden mit 550 bis 695 Euro bezahlt. Für
einen Wochenbettbesuch bekommt eine Hebamme 31 Euro.
21 Nov 2013
## LINKS
[1] http://www.change.org/de/Petitionen/menschenw%C3%BCrde-ist-kein-ehrenamt-he…
[2] http://www.change.org/de
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