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# taz.de -- Kolumne Generation Camper: Cool Campen
> Die Gegenbewegung zur Verspießerung der Campingplätze ist längst da. Sie
> will das Camping-Abenteuer zurückerobern.
Bild: Garantiert cool: Zeltfestival im chinesischen Pengxing.
Eine schöne Reiseerinnerung geht ungefähr so: „Da haben wir zufällig diesen
fantastischen, ganz versteckten Platz entdeckt, wir campten direkt am
Wasser, lauter nette Leute, sogar der Besitzer des Platzes mit seiner
französischen Ehefrau und diesem riesigen Bauerngarten, und abends das
Feuerchen, wo wir mit den Radlern gesessen haben, die bis zum Schwarzen
Meer wollten; wir blieben gleich einige Tage, obwohl wir eigentlich
weiterwollten; der Bodensee ist gar nicht so langweilig, wie wir dachten.“
Wir staunten jedenfalls nicht schlecht, als uns das Fotobuch „Cool Camping
– 80 sensationelle Plätze zum Campen in Europa“ in die Hand fiel und wir
uns als Fans einer uns bis dahin unbekannten Campingform empfinden durften.
Familiär war es auf diesem kleinen Platz am Bodensee zugegangen, entspannt,
kuschelig. Aber „cool“? „Cool“ kommt aus dem Englischen, und aus England
kommt auch die Cool-Camping-Bewegung. Ihr geht es um eine Art Rückeroberung
des ursprünglichen Campingabenteuers. Von der Verschrebergärtnerung der
Campingszene grenzt sie sich ab, man gibt sich antispießig. Früher nannte
man solche besonderen Orte unterwegs „Geheimtipps“. Und posaunte das
möglichst laut heraus, damit Gleichgesinnte angelockt wurden.
Inzwischen ist „Cool Camping“ populär, und deswegen scheue ich mich nicht
zu verkünden: Es gibt viel mehr als diese ursprünglichen 8 deutschen
Plätze. Der neue Deutschland-Band (Haffmans & Tolkemitt Verlag) stellt
sogar 60 sehr eigenwillige Campgrounds vor, wo man sein Zelt aufbauen oder
in Tipis, in Baumhäusern oder Bauwagen schlafen kann. Und meistens auch den
Camper schön platzieren kann. Die Plätze sind übers ganze Land verteilt,
auch die Tentstationen Berlin und München sind dabei.
Die Bücher selbst sind richtige Hingucker, wenn es draußen eklig und grau
und kalt ist, und man sich in den Frühling träumen will. Gut, zu wissen,
dass es sie noch (und immer wieder neu) gibt: die schönen Plätze unterwegs.
30 Nov 2013
## AUTOREN
Christel Burghoff
## TAGS
Reisen
Rainer Maria Rilke
Luxus
Wandern
Hausbesetzung
Algerien
Wandern
Paare
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