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# taz.de -- Unruhen in Bangladesch: Eskalation der Gewalt
> Der Islamistenführer Abdul Quader Molla ist am Donnerstag in Bangladesch
> hingerichtet worden. Seitdem starben mindestens 20 Menschen bei
> Ausschreitungen.
Bild: Protest gegen die Hinrichtung am Freitag in Lahore
DHAKA afp | Nach der Hinrichtung eines islamistischen Parteiführers in
Bangladesch ist es am Sonntag den dritten Tag in Folge zu schweren Unruhen
gekommen. Mindestens acht Menschen wurden durch die neue Gewalt getötet,
wie die Polizei mitteilte. Ministerpräsidentin Sheikh Hasina drohte ein
hartes Durchgreifen der Sicherheitskräfte an.
Der wegen Kriegsverbrechen zum Tode verurteilte Islamistenführer Abdul
Quader Molla war am Donnerstag gehängt worden. Seitdem wurden bei den
Ausschreitungen mindestens 20 Menschen getötet und dutzende weitere
verletzt.
Am Sonntag zündeten Anhänger von Mollas islamistischer Oppositionspartei
Jamaat-e-Islami in der nördlichen Stadt Patram mindestens 20 Häuser von
Mitgliedern der regierenden Awami Liga an, wie ein Regierungsmitarbeiter
sagte. Die Sicherheitskräfte feuerten demnach Warnschüsse ab. In der Stadt
seien zwei Menschen getötet worden, hieß es aus Polizeiquellen.
In der Oppositionshochburg Companyganj setzten nach Polizeiangaben 8.000
Jamaat-Anhänger vier Regierungsbüros in Brand und griffen die Beamten mit
selbstgebastelten Bomben und Schusswaffen an. Dort seien drei Menschen
getötet worden. Drei weitere Gewaltopfer habe es in den Städten Ramganj und
Laxmipur gegeben, hieß es von der Polizei.
„Wir haben genug Geduld gezeigt, wir werden nichts mehr tolerieren“, sagte
Regierungschefin Hasina auf einer Parteiveranstaltung am Samstagabend. Sie
warf den Islamisten Kriegsverbrechen vor.
Molla war Mitte September wegen Kriegsverbrechen während des
Unabhängigkeitskriegs gegen Pakistan 1971 zum Tode verurteilt worden. Er
ist der erste Beschuldigte überhaupt, der für seine Rolle im Krieg die
Höchststrafe bekam. Der als „Schlächter von Mirpur“ bekannte Molla wird f…
mehrere Morde, Massenmorde und Vergewaltigungen in einem Vorort der
Hauptstadt Dhaka verantwortlich gemacht.
15 Dec 2013
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