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# taz.de -- Ökoenergie-Finanzierer in Not: Prokon droht die Insolvenz
> 1,4 Milliarden Euro haben Anleger Prokon anvertraut. Weil nun zu viele
> auf einmal ihr Kapital abziehen wollen, steht das Unternehmen vor der
> Zahlungsunfähigkeit, sagt es selbst.
Bild: Windiges Geschäftsmodell (sorry, der musste sein)
ITZEHOE dpa | Der umstrittene Ökoenergiefinanzierer Prokon hat seine
Anleger vor einer drohenden Insolvenz gewarnt, falls weiter Kapital
abgezogen wird. Das Unternehmen forderte die Anleger auf, keine weiteren
Genussrechte zu kündigen.
Sollte es „nicht gelingen, die Liquiditätslage sehr schnell wieder zu
stabilisieren, werden wir voraussichtlich Ende Januar gesetzlich gezwungen
sein, eine Planinsolvenz wegen drohender Zahlungsunfähigkeit einzuleiten“,
heißt es in einem mit Datum 10. Januar auf der Internetseite
veröffentlichten [1][Schreiben der Geschäftsführung]. Nach Angaben des
Unternehmens gibt es über 75.000 Anleger, die Prokon fast 1,4 Milliarden
Euro anvertraut haben.
Prokon hatte seine Geldgeber bereits im Dezember aufgefordert, die Zinsen
für das zweite Halbjahr 2013 zur Entspannung der Liquiditätslage im
Unternehmen zu belassen. „Mit großem Bedauern stellen wir fest, dass
aufgrund der seit Monaten andauernden Medienkampagne gegen Prokon nach wie
vor zahlreiche Anleger aus Angst vor einem Verlust ihres angelegten Geldes
ihre Genussrechte kündigen“, hieß es nun. Daher sei diese Maßnahme nicht
ausreichend. „Somit stehen wir vor einem ernsten Problem.“
Das Unternehmen finanziert vor allem Windparks und sammelt dazu bei
Anlegern Geld ein. In einer aggressiven Werbekampagne wurden jährliche
Zinszahlungen von durchschnittlich 8 Prozent zugesagt.
Im vergangenen Jahr hat Prokon nach eigenen Angaben rund 330 Millionen Euro
an Zinsen ausgeschüttet, gleichzeitig lief ein Verlust von knapp 210
Millionen Euro auf. Verbraucherschützer hatten wiederholt das
Geschäftsmodell infrage gestellt und mangelnde Transparenz beklagt.
11 Jan 2014
## LINKS
[1] http://www.prokon.net/insolvenz.php
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