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# taz.de -- Verleihung der Golden Globes: Das Siegestänzchen, der Hustle
> Die Favoriten gewannen, die deutschen Nominierten gingen leer aus: Alles
> wie üblich bei den Golden Globes. Bis auf den zynischen Gruß einer
> Preisträgerin an ihre Mutter.
Bild: Gewinnerinnen: Amy Adams (l.), Bradley Cooper, Jennifer Lawrence (r) spie…
LOS ANGELES ap/dpa | Die Kino-Produktionen „American Hustle“ und „12 Years
a Slave“ sind bei den diesjährigen Golden Globes als beste Filme
ausgezeichnet worden. Bei der 71. Verleihung der Film- und Fernsehpreise am
Sonntagabend in Beverly Hills setzte sich „12 Years a Slave“ als bestes
Drama gegen die Konkurrenz durch. Das auf wahren Begebenheiten beruhende
Werk von Regisseur Steve McQueen war mit sieben Nominierungen als großer
Favorit ins Rennen gegangen, musste sich dann aber mit dem Globe in der
Haupt-Sparte zufrieden geben.
„American Hustle“ gewann in der Kategorie „Beste Komödie“. Zudem wurden
Hauptdarstellerin Amy Adams und Nebendarstellerin Jennifer Lawrence
ausgezeichnet, so dass der Film mit drei Auszeichnungen der große Sieger
des Abends war. Auch die Kriminalgroteske über Trickbetrüger und korrupte
Politiker war für sieben Preise nominiert gewesen.
„12 Years a Slave“ gewann seit seiner Weltpremiere im Herbst bereits
wichtige Filmpreise und könnte an diesem Donnerstag gleich mehrere
Oscar-Nominierungen bekommen. Dennoch ist es zumindest teilweise eine
Niederlage, dass das Werk mit Michael Fassbender und Brad Pitt in
Nebenrollen bei den Globes lediglich eine Trophäe gewann.
Leonardo DiCaprio erhielt als bester Schauspieler Komödie/Musical für seine
Rolle in Martin Scorseses „The Wolf of Wall Street"“den zweiten Golden
Globe seiner Karriere. Bester männlicher Drama-Darsteller wurde Matthew
McConaughey („Dallas Buyers Club“). Cate Blanchett bekam den Preis als
beste Drama-Darstellerin für ihren Auftritt in „Blue Jasmine“ von Regisseur
Woody Allen. Allen erhielt zudem den Ehrenpreis für sein Lebenswerk. Weil
er eine bekannte Abneigungen gegen Preisverleihungen hegt, nahm
Schauspielerin Diane Keaton die Auszeichnung stellvertretend entgegen.
Der Preis für die beste Regie ging an Alfonso Cuarón für den
Science-Fiction-Thriller „Gravity“. Die US-Fernsehserie „Breaking Bad“
gewann den Preis als bestes TV-Drama und ließ dabei unter anderem die
Produktion „House of Cards“ hinter sich. Den Globe für den besten
ausländischen Film holte die italienische Produktion „La Grande Bellezza –
Die große Schönheit“.
Für Daniel Brühl hingegen blieb die Nominierung als bester Nebendarsteller
der bisher größte Erfolg seiner internationalen Karriere. Der 35-Jährige
hatte sich für das Motorsportdrama „Rush - Alles für den Sieg“ Hoffnungen
machen können, unterlag dann aber dem US-Schauspieler Jared Leto („Dallas
Buyers Club“). Ähnlich erging es dem in Deutschland geborenen
Star-Komponisten und Oscar-Preisträger Hans Zimmer. Er war für die
Filmmusik von „12 Years a Slave“ nominiert worden, musste jedoch Alex Ebert
für das auf dem offenen Meer spielende Drama „All is Lost“ den Vortritt
lassen.
U2 und Danger Mouse erhielten für „Ordinary Love“ zu „Mandela - Der lange
Weg zur Freiheit“ den Globe für den besten Filmsong. U2-Sänger Bono
erklärte, die Arbeit an dem Film sei der Abschluss einer gemeinsamen Reise
mit dem im Dezember verstorbenen Mandela gewesen, die vor rund 35 Jahre
zuvor mit einem Anti-Apartheits-Konzert begonnen habe.
Moderatorinnen der Show am Sonntagabend waren die Schauspielerinnen Tina
Fey und Amy Poehler. Über die Vergabe der Preise für die besten Film- und
Fernsehproduktionen bestimmt eine Gruppe von etwa 100 internationalen
Journalisten, die in Hollywood arbeiten. Die Golden Globes werden auch als
Gradmesser für die Chancen bei der Oscar-Verleihung gesehen, die dieses
Jahr am 2. März stattfindet.
Für einen Eklat sorgte Schauspielerin Jacqueline Bisset, die bereits fünf
Mal nominiert war und am Sonntag ihren ersten Globe gewann. Bei der
Entgegennahme des Preises als beste TV-Nebendarstellerin in der
BBC-Produktion „Dancing on the Edge“ sagt sie unter anderem, sie danke
ihrer Mutter. „Sie hat gesagt: Geh zur Hölle und komm nicht mehr zurück.“
Auch von der einsetzenden Musik ließ sie sich nicht weiter abhalten, so
dass die Sendeleitung ihre Aussagen mit einem Piep-Ton überblendet.
13 Jan 2014
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Golden Globes
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12 Years a Slave
Preisverleihung
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12 Years a Slave
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