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# taz.de -- Kommentar zum Volksbegehren: Einen Sieg gibt es nur im Ring
> So aufregend war lange kein Urnengang: Hinter dem Volksbegehren zum
> Tempelhofer Feld steckt mehr als die Frage, ob und wo gebaut wird.
Bild: Sollen endlich auf Bundesebene in die Verfassung: Volksentscheide.
Das wird jetzt richtig spannend. Nicht nur die Auszählung der 233.000
Stimmen auf gültige und ungültige Unterschriften hat das gewisse Etwas,
sondern auch das Thema, um das es geht. Hundert Prozent Tempelhof oder
4.500 Wohnungen: So aufregend war schon lange kein Urnengang mehr.
Denn hinter dem Volksbegehren steckt sehr viel mehr als die Frage, ob und
wo gebaut wird. Es geht auch um den Umgang mit Freiflächen und diese
typisch berlinische Freiheit, sich auszuprobieren und Grenzen auszuloten –
ohne dass von vorneherein alles reglementiert ist. München hat so was
nicht. Deshalb ist Berlin auch so attraktiv.
## Die Weite wäre futsch
Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) hat gute Gründe, den
Wohnungsbau voranzutreiben. Mehr bezahlbare Wohnungen nehmen Druck vom
Markt. Genauso richtig ist es aber, das Feld nicht zu umbauen. Die Weite
wäre futsch – und mit ihr das neue Berlingefühl. Das Feld macht schließlich
den Unterschied.
Unabhängig davon, ob noch ein Kompromiss zustande kommt: Das sind Fragen,
über die Berlin zu Recht abstimmt. Vertraut Müller seinen Argumenten, muss
er zur Teilnahme ermuntern. Die Europawahl wäre der richtige Zeitpunkt.
Stimmt die Mehrheit gegen „100 Prozent Tempelhof“, wäre Müller der klare
Sieger.
Versucht der Senat dagegen, mit einem eigenen Termin die Wahlbeteiligung –
und das Quorum der Jastimmen – zu drücken, wäre das mehr als feige. Wer
gewinnen will, soll in den Ring. Die Initiatoren des Volksentscheids warten
dort schon.
14 Jan 2014
## AUTOREN
Uwe Rada
## TAGS
Schwerpunkt Volksentscheid Tempelhofer Feld
Volksbegehren
Volksentscheid
Tempelhofer Feld
Schwerpunkt Volksentscheid Tempelhofer Feld
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