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# taz.de -- Zentralafrikanische Republik: EU-Soldaten – aber nur ein bisschen
> Die Außenminister der EU geben grünes Licht für eine europäische Truppe
> in Bangui. Ein genaues Konzept für den Militäreinsatz kommt später.
Bild: Ein Stück Europa in den Tropen: Ausblick vom Parlamentsgebäude in Bangu…
BERLIN taz | Die 28 EU-Außenminister haben am Montag in Brüssel grünes
Licht für eine EU-Militärintervention in der Zentralafrikanischen Republik
gegeben. Die Truppe, deren genauer Umfang noch nicht feststeht, soll die
zentralafrikanische Hauptstadt Bangui sichern, in der bei Massakern und
Übergriffen sowohl muslimischer als auch christlicher Milizen seit Anfang
Dezember über 1.000 Menschen getötet und über 500.000 in die Flucht
getrieben worden sind.
Dieser Einsatz soll sowohl die Versorgung der Flüchtlinge sicherstellen,
die sich zumeist in religiösen Einrichtungen sowie am internationalen
Flughafen von Bangui gesammelt haben, als auch die derzeit in Bangui
stationierten 1.600 französischen Soldaten entlasten, damit diese außerhalb
der Hauptstadt gegen bewaffnete Gruppen vorgehen können.
Nach französischen Berichten wird vom Einsatz eines Bataillons von ungefähr
600 Mann ausgegangen, das nach maximal sechs Monaten von einer UN-Mission
abgelöst werden soll. Diese UN-Mission ist als Fortsetzung der derzeit in
Bangui stehenden afrikanischen Friedenstruppe konzipiert. Ob sich auch an
ihr europäische Streitkräfte beteiligen, ist noch ebenso offen wie das
genaue Einsatzkonzept für „Eufor Bangui“, wie die EU-Intervention heißen
wird.
Vor einem endgültigen Einsatzbeschluss ist ein UN-Sicherheitsratsbeschluss
sowie eine Vereinbarung mit der Zentralafrikanischen Republik aufgrund
einer Einladung durch die dortige Regierung nötig. All dies ist eine
Formsache, braucht aber Zeit, sodass frühestens für Ende Februar mit dem
Beginn der EU-Mission zu rechnen ist. In der Zwischenzeit besteht die
begründete Hoffnung, dass die am Montag vom zentralafrikanischen Parlament
gewählte neue Interimspräsidentin Catherine Samba-Panza eine Befriedung von
Bangui erreicht.
Der humanitäre Bedarf, zu dessen Absicherung die EU-Truppen entsandt
werden, ist immens. Parallel zum EU-Außenministertreffen fand in Brüssel
eine Geberkonferenz für die in der Zentralafrikanischen Republik aktiven
Hilfswerke statt. Die EU, ihre Mitgliedstaaten, die USA und internationale
Organisationen sagten insgesamt 366 Millionen Euro zu. Die UN-Hilfsappelle
für das Land sind nun nach EU-Angaben zu 90 Prozent gedeckt.
21 Jan 2014
## AUTOREN
Dominic Johnson
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