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# taz.de -- Russischer Umweltschützer verurteilt: Der „Rowdy" von der Bushal…
> Der russische Umweltaktivist Jewgenij Witischko ist für seinen Protest
> gegen Sotschi bekannt. Nun musse er in Haft, weil er angeblich öffentlich
> fluchte.
Bild: Sieht nicht gut aus: Baustelle in Sotschi.
BERLIN taz | Er hatte die Staatsmacht schon mehrfach provoziert – jetzt
sitzt er hinter Gittern. Am Montag und damit nur wenige Tage vor der
Eröffnung der Olympischen Spiele in Sotschi ist der prominente russische
Umweltaktivist Jewgenij Witischko in einem Eilverfahren zu einer Haftstrafe
von 15 Tagen verurteilt worden. Sein Vergehen: Er soll an einer
Bushaltestelle in seinem Wohnort Tuapse im Süden Russlands vor Passanten
geflucht haben.
In Russland reicht das bereits aus, um wegen „leichtem Rowdytum“ bestraft
zu werden. Die Umweltorganisation „Umweltwache im Nordkaukasus“, der
Witischko angehört, kritisiert auf ihrer Homepage, dass das Gericht ihm
einen Anwalt verweigert habe und keine Zeugen im Gerichtssaal anwesend
gewesen seien. Witischko selbst kritisierte das Urteil als eine
„Machtdemonstration der Justiz gegenüber Umweltschützern“.
Der gelernte Bergbauingenieur und Geologe Witischko hatte bereits früher
mit seinen Protestaktionen gegen Umweltschäden und Korruption im Zuge der
Olympischen Spiele für Aufregung gesorgt. Im November 2011 hatte er mit
anderen Aktivisten die Sommerresidenz des Gouverneurs des südrussischen
Gebiets Krasnodar, Alexander Tkatschow, eingezäunt und den Zaun mit Parolen
beschriftet. „Sanya ist ein Dieb – der Wald gehört allen!“ oder „Tkats…
hau ab, du Dieb und Krimineller!“ war dort zu lesen.
Für die Aktion „Tkatschows Datscha“ erhielten Witischko und sein
Mitaktivist Suren Gasarjan im Juni 2012 drei Jahre Bewährung. In dieser
Zeit durften die beiden Aktivisten nicht ohne vorherige Erlaubnis umziehen
und ihre Wohnung zwischen 24 und 6 Uhr nicht verlassen. Im Dezember 2013
wurde die Strafe verschärft, aus drei Jahren Bewährung wurden drei Jahre
Straflager. Zum Zeitpunkt der Verhaftung am vergangenen Sonntag war
Witischko noch auf freiem Fuß.
Seit 2010 betätigte sich der heute 40-jährige Aktivist politisch in der
Russischen Demokratischen Oppositionspartei Jabloko. Wie die Partei
berichtet, hatte Witischko wiederholt gegen „den Raubbau an der Natur
während der Olympiavorbereitungen“ protestiert.
4 Feb 2014
## AUTOREN
Ljuba Naminova
## TAGS
Russland
Umweltschutz
Umwelt
Sotschi
Haftstrafe
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Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
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Olympische Winterspiele 2022
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