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# taz.de -- Neue Unterkünfte für Flüchtlinge: Haus statt Container
> In Lokstedt mietet die Stadt leer stehende Wohnungen für Flüchtlinge. Ein
> fortschrittlicher Plan, findet der Experte vom Diakonischen Werk.
Bild: Bisher setzte die Stadt meist auf umstrittene Unterkünfte: das Container…
Die Sozialbehörde will leer stehende Wohnungen in Lokstedt mieten, um dort
Flüchtlinge unterzubringen. Laut Behörde soll der Mietvertrag für zunächst
38 Wohnungen über zwei Jahre laufen. In diesem Zeitraum sei es geplant, in
der Reihenhaussiedlung weitere frei werdende Wohnungen zu mieten, sagt
Sprecherin Nicole Serocka. Insgesamt sollen An der Lohbek und im Grandweg
150 Menschen unterkommen.
Weil es sich hier um Wohnungen in einem Wohngebiet und nicht um die oft
übliche Unterbringung in Gewerbegebieten und Randlagen handelt, wertet Dirk
Hauer die Pläne als einen Fortschritt. Der Fachbereichsleiter
Existenzsicherung und Migration bei der Diakonie Hamburg spricht von einem
wichtigen Schritt in die richtige Richtung.
Mit einer Sofortmaßnahme versucht die Sozialbehörde seit Ende 2012, das
Problem der mangelnden öffentlichen Schlafplätze in den Griff zu bekommen.
In den 90er-Jahren schloss Hamburg zahlreiche Flüchtlingsunterkünfte. Denn
damals sanken die Flüchtlingszahlen – auch im Zuge des „Asylkompromisses“
und der Einschränkung des Grundrechts auf Asyl – kontinuierlich.
Doch seit 2009 steigen die Zahlen wieder und die Stadt tut sich schwer, für
ausreichend neue Kapazitäten zu sorgen. Vor allem die zentrale Erstaufnahme
ist überfüllt. Dort leben Menschen auf engstem Raum, die
Gesundheitsversorgung ist nicht immer sichergestellt. Um möglichst schnell
neue Plätze zu schaffen, setzte die Stadt bislang vorwiegend auf
umstrittene Containerunterkünfte. „Wegen der Not“, so Hauer, „kann man
derzeit leider schlecht über den Zustand in den Unterkünften sprechen – das
wäre aber dringend nötig.“
„Ein Teil des Problems ist, dass viele Menschen in Unterkünften leben, die
dort nicht hingehören“, sagt Hauer. Denn eigentlich hätten sie einen
Anspruch auf eine Wohnung. Eine zentrale Forderung der Diakonie richtet
sich deshalb an die Saga. Als städtisches Wohnungsunternehmen müsste sie
viel mehr Wohnungen an dringlich Suchende vermieten – am besten jede zweite
Neuvermietung im Jahr.
Dass die Stadt außerdem stärker auf leer stehende Immobilien zurückgreifen
soll, um gegen den Wohnraummangel vorzugehen, fordern Initiativen schon
lange. Marc Meyer von Mieter helfen Mietern schätzt, dass es bis zu 3.000
leer stehende Wohnungen gibt, die mit wenig Aufwand bewohnbar würden.
14 Feb 2014
## AUTOREN
Lena Kaiser
## TAGS
Hamburg
SPD
Unterbringung von Geflüchteten
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Flüchtlinge
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