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# taz.de -- Kommentar zum BER: Es darf weiter gelacht werden
> Dass der Testbetrieb am BER abgesagt wurde, macht Hoffnung: Entweder,
> dass in Schönefeld endlich Vernunft einkehrt. Oder dass Mehdorn bald
> seinen Hut nimmt.
Bild: Sieht alles nicht so gut aus, Herr Mehdorn.
Die politische Bühne ist derzeit Schauplatz für eine boulevardeske Komödie
– anders lassen sich die jüngsten Ereignisse nicht mehr beschreiben.
Hauptdarsteller sind zwei Alphatiere, die nicht verwinden können, wenn das
andere mehr Öffentlichkeit bekommt.
Erst hat Klaus Wowereit, Regierender und Aufsichtsratschef des Flughafens,
die Affäre um seinen Kulturstaatssekretär zu einem bundesweit beachteten
Debakel gemacht, dann schmiss Flughafenchef Hartmut Mehdorn seine offenbar
zu selbstbewusste Bauleiterin noch in der Probezeit raus. Daraufhin musste
Wowereit rechtfertigen, dass André Schmitz doch nicht richtig zurücktritt,
woraufhin Mehdorn am Donnerstag seinen geliebten Testbetrieb cancelte.
Okay, Sie mögen sagen: Das eine hat mit dem anderen nicht viel zu tun. Aber
es ist gerade wirklich nicht leicht, einem Münchner zu sagen, man lebe in
Berlin.
## Hauch von Realitätssinn
Auf jeden Fall aber hat der eine mit dem anderen zu tun: Beide, Wowereit
und Mehdorn, sind aufeinander angewiesen, wollen sie erfolgreich sein. Und
beide könnten mit einer baldigen Flughafeneröffnung viel gewinnen.
Wenn Mehdorn nun den von ihm gegen immensen Widerstand propagierten Traum
vom teuren Testbetrieb – freilich nicht freiwillig – aufgibt, deutet das
darauf hin, dass er überraschenderweise einen Hauch von Gespür für die
politischen Realitäten hat. Das macht Hoffnung. Darauf, dass beim BER doch
noch Vernunft einkehrt. Oder dass Mehdorn konsequent ist und auch seinen
eigenen Testbetrieb beim Flughafen bald beendet.
Beides wäre eine Überraschung. Aber davon leben ja Komödien. Lachen Sie –
wenn Sie noch können.
21 Feb 2014
## AUTOREN
Bert Schulz
## TAGS
Flughafen
Berlin
Flughafen
Brandenburg
Hartmut Mehdorn
Flughafen Berlin-Brandenburg (BER)
Air Berlin
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