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# taz.de -- Kommentar zum BER: Peinlicher gehts nicht
> Die Korruptionsvorwürfe gegen den Technikchef weisen auch auf ein altes
> Problem am BER hin: das häufig angewandte Hire-and-Fire-Prinzip.
Bild: Sieht alles nicht so gut aus, Herr Mehdorn.
Eine größere Peinlichkeit ist kaum vorstellbar. Da holt Flughafenchef
Hartmut Mehdorn einen Feuerwehrmann für das größte Sorgenkind an der
Dauerbaustelle, die Brandschutzanlage. Und kaum ist der neue Technikchef im
Amt, muss er schon wieder gehen. Und zwar aus einem gravierenden Grund: Er
soll bestechlich gewesen sein. Ein Korruptionsskandal hat dem
Großpannenflughafen gerade noch gefehlt.
Die Diskussion über die Entrauchungsanlage erscheint da in ganz neuem
Licht. Hatte der Technikchef fachliche Argumente für die von ihm
favorisierte komplette Neuplanung, oder dachte er nur an den eigenen
Nutzen? Das zu überprüfen ist schwer, denn die Unterlagen des zuvor
entlassenen Planers wurden vernichtet.
Mangelhafte Dokumentation ist generell ein Riesenproblem am BER. Viele
Verantwortliche mussten – aus welchem Grund auch immer – gehen und nahmen
wichtiges Wissen mit. Die Nachfolger fingen deswegen bei null an und gruben
sich wie Archäologen durch die Baustelle, um herauszufinden, was überhaupt
schon gebaut wurde. Dies kostet viel Zeit und Geld. Dass auf diese Weise
ein Milliardenprojekt umgesetzt werden soll, ist unglaublich.
Klaus Wowereit, der als Aufsichtsratschef Verantwortung tragen müsste,
zeigt einmal mehr, dass er dem Flughafenbau nicht mehr gewachsen ist. Wenn
er sich nun hoffnungsvoll äußert, dass der Korruptionsfall die Eröffnung
des Flughafens nicht weiter verzögert, kann man nur ungläubig den Kopf
schütteln. Denn dass der BER in absehbarer Zeit in Betrieb geht – das
erscheint nun noch unwahrscheinlicher als zuvor.
29 May 2014
## AUTOREN
Sebastian Erb
## TAGS
Flughafen
Flughafen Berlin-Brandenburg (BER)
Berlin
Hartmut Mehdorn
Alexander Dobrindt
Flughafen Berlin-Brandenburg (BER)
bbi
Flughafen
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