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# taz.de -- Einsparungen beim US-Militär: Republikaner gegen Abrüstung
> Pentagon-Chef Chuck Hagel will das Heer der USA auf die geringste
> Truppenstärke seit der Zeit vor dem 2. Weltkrieg schrumpfen. Die
> Republikaner protestieren.
Bild: Soll am Boden bleiben: Mit den A10-Flugzeugen verschießt das US-Militär…
WASHINGTON dpa | Republikaner in den USA haben die von Pentagonchef Chuck
Hagel angekündigten harten Einsparungen beim Militär kritisiert. Hagels
Pläne, das Heer mit derzeit 520.000 aktiven Soldaten um 15 Prozent zu
verkleinern, stießen schon kurz nach deren Verkündung auf Widerstand im
Kongress. „Wir versuchen, unsere finanziellen Probleme auf dem Rücken des
Militärs auszutragen, und das geht nicht“, sagte der Abgeordnete Buck
McKeon, Vorsitzender des Verteidigungsausschusses im Abgeordnetenhaus.
Die USA wiederholten Fehler, sich erwartete „Friedensdividenden“ auszahlen
zu lassen, die sich dann aber nicht verwirklichten, sagte Marco Rubio, der
als möglicher Präsidentschaftskandidat der Republikaner für das Jahr 2016
gehandelt wird. Die Vorschläge seien „nicht ernst zunehmen“, schrieb der
Abgeordnete Randy Forbes in der Zeitschrift The National Interest.
Auch die US-Bürger sind einer Umfrage zufolge gegen eine Verkleinerung des
amerikanischen Heers. Lediglich 28 Prozent sprachen sich laut einer
Pew-Umfrage für Kürzungen aus. Fast die Hälfte der Amerikaner meint
dagegen, dass die Truppenstärke bleiben soll wie bisher. Knapp ein Viertel
der Befragten ist für eine Vergrößerung.
Hagel hatte am Montag in Arlington bei Washington angekündigt, dass die
Truppenstärke durch die Sparmaßnahmen auf unter 450.000 Soldaten sinken und
wäre damit so gering wie zuletzt vor dem Zweiten Weltkrieg. Auch die Zahl
der Reservisten und Nationalgardisten soll gekappt werden. In anderen
Teilen der Streitkräfte sind ebenfalls harte Kürzungen beim Personal und
bei der Ausrüstung vorgesehen. In Europa ist schon bald die Schließung
weiterer Stützpunkte möglich.
Die Vorschläge sind Teil des Budgetentwurfs von US-Präsident Barack Obama,
der in der kommenden Woche vom Weißen Haus vorgelegt werden soll. Hagel
sagte, die Kürzungen seien nach eingehenden Gesprächen mit der
Militärführung beschlossen worden. Es ist unklar, ob der Kongress die
Einschnitte billigen wird. Konservative Abgeordnete, Vertreter der
Rüstungsindustrie und Veteranenverbände hätten schon Widerspruch
angemeldet, berichtete die [1][New York Times].
## Kampfjets und Kreuzer sollen stillgelegt werden
Hagel kündigte an, die Marineinfanterie von 190.000 auf 182.000 Soldaten zu
verkleinern. Bei der Luftwaffe soll die gesamte Flotte der A-10-Kampfjets
stillgelegt werden, was Milliarden einspare. Die berühmten
U-2-Spionageflugzeuge sollen komplett durch unbemannte Drohnen ersetzt
werden. Die Marine müsse die Hälfte der 22 Kreuzer weitgehend aus dem
Verkehr ziehen, bis das Geld da sei, um sie zu modernisieren.
Das bisher kleinste Heer nach dem Zweiten Weltkrieg hatten die USA laut dem
Pentagon 2001 mit rund 480.000 Soldaten gehabt. Nach den Anschlägen vom 11.
September 2001 schwoll die Zahl auf bis zu 570.000 Heeressoldaten an.
Insgesamt lag die Zahl der aktiven Soldaten laut dem US-Kongress im
September 2013 bei 1,4 Millionen.
25 Feb 2014
## LINKS
[1] http://www.nytimes.com/2014/02/25/us/politics/pentagon-officials-say-theyre…
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