| # taz.de -- Anti-Homo-Gesetz in Uganda: Nazivergleich und Zahlungsstopp | |
| > US-Außenminister Kerry vergleicht Ugandas Vorgehen gegen Homosexuelle mit | |
| > Rassegesetzen aus der NS-Zeit. Mehrere Länder stellen ihre Finanzhilfen | |
| > ein. | |
| Bild: In Erklärungsnot: Ugandas Gesundheitsminister Ruhakana Rugunda. | |
| WASHINGTON/KAMPALA afp/ap | US-Außenminister John Kerry hat scharfe Kritik | |
| an dem neuen Anti-Schwulen-Gesetz in Uganda geäußert, das harte Strafen für | |
| Homosexuelle vorsieht. Kerry verglich das umstrittene Gesetz mit den | |
| anti-jüdischen Rassengesetzen im Dritten Reich und der gegen Schwarze | |
| gerichteten Gesetzgebung während der Apartheid in Südafrika. | |
| „Man könnte den Fokus dieses Gesetzes auf schwarz oder jüdisch ändern, und | |
| man wäre im Deutschland der 1930er Jahre oder im Apartheids-Südafrika der | |
| 1950er oder 60er Jahre“, sagte Kerry vor Journalisten in Washington. | |
| Die Verabschiedung des international scharf kritisierten | |
| Anti-Schwulen-Gesetzes hat für Uganda hohe finanzielle Einbußen zur Folge. | |
| Die Niederlande teilten am Donnerstag mit, ihre Hilfszahlungen für das | |
| afrikanische Land wegen des Gesetzes einzustellen. Bereits zuvor hatten | |
| Norwegen und Dänemark aus Protest ebenfalls ihre Finanzhilfe ausgesetzt. | |
| Norwegen hält die Zahlung von acht Millionen Dollar zurück, mit welchem | |
| Betrag die anderen beiden Länder Uganda unterstützten, ist nicht bekannt. | |
| Auch die USA hatten wegen des Gesetzes gedroht, ihre Hilfen für Uganda | |
| einzustellen. | |
| Ugandas Präsident Yoweri Mouseveni hatte am Montag ein Gesetz | |
| unterzeichnet, das für Homosexuelle, die wiederholt bei homosexuellen | |
| Handlungen angetroffen werden, lebenslange Haft vorsieht. Zudem wird die | |
| Propagierung von Homosexualität verboten, und andere Bürger werden | |
| aufgefordert, Homosexuelle bei den Behörden anzuzeigen. | |
| ## Diskriminierende Gesetze in 78 weiteren Ländern | |
| Kerry sagte, die Unterzeichnung des Gesetzes sei „schlichtweg moralisch | |
| falsch“. Er verwies aber auch darauf, dass es derartige diskriminierende | |
| Gesetze in 78 weiteren Ländern gebe und die soziale und rechtliche | |
| Diskriminierung von Homosexuellen nicht allein ein afrikanisches Problem | |
| sei. | |
| Aktivisten für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender | |
| (LGBT) hatten Museveni gedrängt, das Gesetz zu stoppen. Auch zahlreiche | |
| westliche Staaten äußerten scharfe Kritik. Der ugandische | |
| Regierungssprecher Ofwono Opondo zeigte sich am Donnerstag unbeeindruckt. | |
| „Der Westen kann seine 'Hilfe' für Uganda wegen der Homos behalten, wir | |
| werden uns auch ohne sie entwickeln“, schrieb Opondo auf Twitter. | |
| Die westliche „Hilfe“ für Afrika sei ein „lukratives und profitables | |
| Geschäft“, das nicht völlig gestoppt werden könne. Das Anti-Schwulen-Gesetz | |
| genießt breite Unterstützung in Uganda. Allerdings hat Oppositionsführer | |
| Kizza Besigye der Regierung vorgeworfen, damit von Korruptionsskandalen und | |
| anderen Problemen ablenken zu wollen. | |
| 27 Feb 2014 | |
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