| # taz.de -- „Rechter Sektor“ in der Ukraine: Radikale werden entwaffnet | |
| > Das Hauptquartier der Ultranationalisten in Kiew ist geräumt. Laut Nato | |
| > haben sich die russischen Truppen indes noch nicht von der Grenze | |
| > zurückgezogen. | |
| Bild: Spezialeinheiten räumten das Hotel Dnipro in Kiew, in dem der „Rechter… | |
| KIEW/BERLIN rtr/ap | Das ukrainische Parlament hat die Entwaffnung | |
| sämtlicher Gruppen angeordnet, die nicht Teil der Streitkräfte oder der | |
| staatlichen Sicherheitskräfte sind. „Wenn sie nicht zur Armee gehören, der | |
| Nationalgarde oder der Polizei, sind sie Saboteure, die gegen die Ukraine | |
| arbeiten“, sagte Übergangspräsident Alexander Turtschinow am Dienstag. | |
| Der staatliche Sicherheitsdienst sei angewiesen worden, illegal bewaffneten | |
| Gruppen sofort die Waffen abzunehmen. Der vom Parlament verabschiedete | |
| Antrag der Regierung verweist zur Begründung auf eine wachsende „kriminelle | |
| Stimmung“ im Land durch „systematische Provokationen ausländischer Bürger… | |
| im Osten und Süden des Landes sowie in der Hauptstadt Kiew. | |
| Dem Parlamentsbeschluss vorausgegangen war eine Schießerei im Zentrum der | |
| Hauptstadt Kiew, bei der am Montagabend drei Menschen – darunter ein | |
| stellvertretender Bürgermeister der Stadt – verletzt worden waren. Ein | |
| betrunkener Aktivist der ultranationalistischen Gruppe „Rechter Sektor“ | |
| hatte nach einem Streit eine Waffe gezogen. Das in dem Hotel Dnipro | |
| gelegenen Hauptquartier der Gruppe wurde anschließend von Spezialeinheiten | |
| geräumt. Dabei seine Waffen gefunden worden, teilte das Innenministerium | |
| mit. | |
| Der „Rechte Sektor“, der mittlerweile eine Partei ist, war der militante | |
| Arm der Proteste gegen den im Februar gestürzten Staatspräsidenten Wiktor | |
| Janukowitsch. Einer der Anführer der Gruppe, Alexander Musytschko, wurde | |
| Ende März nach Angaben des Innenministeriums bei einer Schießerei mit der | |
| Polizei getötet. Ihm waren Verbindungen zum organisierten Verbrechen, | |
| Rowdytum und Bedrohung von Beamten vorgeworfen worden. | |
| ## Russische Truppen sind noch da | |
| Unterdessen hat Russland seinen angekündigten Truppenrückzug von der | |
| ukrainischen Grenze nach Angaben der Nato bislang nicht in die Tat | |
| umgesetzt. Es gebe bislang keine Anzeichen dafür, dass Russland seine | |
| Soldaten abziehe, sagte Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen am | |
| Dienstag vor einem Treffen der Außenminister der Allianz in Brüssel. | |
| Am Montag hatte die Regierung in Moskau mitgeteilt, die Militärpräsenz an | |
| der Grenze zur Ukraine abzubauen. Russlands Präsident Wladimir Putin | |
| unterrichtete Bundeskanzlerin Angela Merkel telefonisch über den von ihm | |
| angeordneten Teilrückzug. Merkel bezeichnete diesen am Dienstag als nicht | |
| ausreichend. „Es ist sicher auch nicht der letzte Schritt gewesen, der | |
| notwendig sein muss. Denn die russische Truppenkonzentration an der | |
| ukrainischen Grenze ist sehr hoch“, sagte sie. | |
| Gleichzeitig vermied Merkel eine klare Aussage, ob die Ukraine der | |
| russischen Forderung nachkommen solle, nicht der Nato beizutreten. Sie | |
| verwies auf eine Aussage des ukrainischen Premiers Arseni Jazenjuk, wonach | |
| eine Nato-Mitgliedschaft derzeit nicht auf der Tagesordnung stehe. | |
| Am Dienstag stimmte das Parlament in Kiew der Abhaltung von Militärmanövern | |
| mit der Nato und der EU in der Ukraine zu. An den sieben Manövern in der | |
| Zeit zwischen Mai und Oktober nehmen insgesamt 7.000 Soldaten aus 17 | |
| Ländern teil. | |
| 1 Apr 2014 | |
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