# taz.de -- Schießerei auf US-Militärbasis: Soldat tötet Kameraden | |
> Bei einem Amoklauf auf dem US-Stützpunkt Fort Hood in Texas sind drei | |
> Menschen erschossen worden, mehrere wurden verletzt. Der Täter hatte im | |
> Irak gedient. | |
Bild: Mark Milley, Kommandeur des Stützpunktes, spricht mit den Medien. | |
FORT HOOD/WASHINGTON ap/dpa | Viereinhalb Jahre nach dem Amoklauf mit 13 | |
Toten ist es auf dem US-Stützpunkt Fort Hood erneut zu einer Bluttat | |
gekommen. Ein Soldat eröffnete am Mittwoch (Ortszeit) das Feuer, tötete | |
drei Menschen und verwundete 14 weitere. Daraufhin richtete sich der | |
Schütze selbst, wie ein Offizier am Stützpunkt mitteilte. | |
Der Täter, der verheiratet gewesen sei, habe mentale Probleme gehabt, sei | |
behandelt worden, sagte der Kommandeur des Stützpunktes, Mark Milley. 2011 | |
habe er im Irak gedient, er habe aber nicht unter posttraumatischen | |
Belastungsstörung (PTBS) gelitten. Während der Tat habe er militärische | |
Tarnkleidung getragen, die Waffe habe er erst kürzlich gekauft. Ein | |
terroristischer Zusammenhang sei ausgeschlossen, hieß es. Präsident Barack | |
Obama kündigte weitere Ermittlungen an. | |
Die Schießerei ereignete sich in einer Klinik der Kaserne, wie der | |
republikanische Kongressabgeordnete Michael McCaul mitteilte. Er | |
identifizierte den Angreifer als Ivan Lopez. Weitere Details nannte McCaul | |
zunächst nicht. | |
Angesichts Polizeiberichten über einen „aktiven Schützen“ auf der Basis | |
hatte die Leitung am Mittwochabend jede Person auf dem Stützpunkt | |
aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Die in Fort Hood stationierte 1. | |
Kavalleriedivision ordnete per Twitter an, Türen zu verschließen. Bewohner | |
sollten sich zudem von Fenstern fernhalten. Als Schüsse fielen, wurde der | |
ganze Komplex abgeriegelt. Alarmsirenen ertönten. Vor Ort war ein | |
Großaufgebot von Polizei, Sicherheitsbeamten. Auch FBI-Agenten waren im | |
Einsatz, wie eine Sprecherin der Polizeibehörde sagte. | |
Erst Stunden später wurde per Sirenensignal Entwarnung gegeben. Hunderte | |
Autos verließen die weitläufige Basis daraufhin, darunter Kinder, die in | |
abgeriegelten Schulen gehalten worden waren. Vor dem Stützpunkt | |
versammelten sich besorgte Angehörige von Soldaten. | |
Die Verletzten wurden in nahe gelegene Krankenhäuser gebracht. Die ersten | |
vier eingewiesenen Opfer hätten Schussverletzungen an Brust, Unterleib, | |
Hals aufgewiesen, sagte der Arzt Glen Couchman. Einige von ihnen seien in | |
kritischem Zustand. | |
Präsident Obama wurde über den Zwischenfall informiert, als er für eine | |
Spendenveranstaltung der Demokraten in Chicago war. In einer spontanen | |
Erklärung zeigte er sich besorgt. Die Behörden würden den Hintergründen der | |
Schießerei auf den Grund gehen. Zudem erinnerte er an die Opfer der in Fort | |
Hood stationierten Truppen. Der Vorfall wecke schmerzhafte Erinnerungen. | |
Damit meinte der Präsident den Amoklauf vom 5. November 2009, bei dem der | |
Armeepsychiater Nidal Hassan auf dem Stützpunkt das Feuer auf seine | |
Kameraden eröffnet hatte. 13 Menschen kamen dabei ums Leben, 30 weitere | |
wurden verletzt. | |
Es handelte sich um den tödlichsten Zwischenfall an einer | |
Militäreinrichtung in der US-Geschichte. Hassan begründete seine Tat damit, | |
islamistische Aufständische in ihrem Kampf gegen US-Soldaten schützen zu | |
wollen. Er wurde im vergangenen Jahr zum Tod verurteilt. Nach der Bluttat | |
wurden die Sicherheitsvorkehrungen an Militärbasen in der USA verschärft. | |
Über den Vorfall wurde auch Pentagonchef Chuck Hagel unterrichtet, wie | |
Navy-Admiral John Kirby mitteilte. Hagel bezeichnete die Schießerei als | |
„schreckliche Tragödie“. | |
3 Apr 2014 | |
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