| # taz.de -- Kommentar Behörden und Datenklau: Offensivabteilung BSI | |
| > Beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik ist Vorsicht | |
| > geboten. Im Umgang mit dem Datenklau hat das BSI trotzdem alles richtig | |
| > gemacht. | |
| Bild: Behörde mit Agentenvergangenheit: Das Bundesamt für Sicherheit in der I… | |
| Wunderbar. Jetzt noch drei oder vier solcher Fälle und die Bundesregierung | |
| verfügt quasi über die E-Mail-Adressen sämtlicher Bundesbürger. Erst | |
| sammelte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) – | |
| eine direkte Untergebene des Bundesinnenministeriums – im Januar einen | |
| Fundus von 16 Millionen Datensätzen ein und speicherte ihn auf dem eigenen | |
| Server. Nun wird die Datenbank noch mal um 18 Millionen Datensätze reicher. | |
| Das alles, damit die Bürger prüfen können, ob sie von dem Datenklau | |
| betroffen sind. Damit verfügt das BSI über mindestens 34 Millionen | |
| Datensätze. Natürlich wirft das eine Frage auf: Wird dort eine | |
| Sicherheitsbehörde zur Unsicherheitsbehörde? | |
| Tatsächlich ist beim BSI Vorsicht geboten. Das hat mit der Geschichte der | |
| Behörde zu tun, die einst aus der Zentralstelle für das Chiffrierwesen | |
| hervorgegangen ist. Auch heute noch kooperiert die Behörde mit | |
| Verfassungsschutz und Bundesnachrichtendienst. Der Vizechef des Bundesamts, | |
| Andreas Könen, hat selbst eine Agentenvita. Viele sagen deshalb: Was da in | |
| der harmlosen Gestalt einer Bürgerberatung daherkommt, ist tatsächlich ein | |
| mächtiger Verfechter deutscher Interessen im Cyberwar. Das stimmt zwar. | |
| Aber ebenso: Im Umgang mit dem Datenklau hat das BSI bislang alles richtig | |
| gemacht. | |
| Die Behörde zeigt ein gutes Gespür für datenschutzrechtliche Fragen. Es ist | |
| nicht übertrieben, sondern adäquat, die NutzerInnen der betroffenen | |
| E-Mail-Konten einzeln anzuschreiben. Ebenso macht Sinn, die Provider, die | |
| ohnehin über die Daten verfügen, einzubinden. Die müssen sich schließlich | |
| fragen lassen, ob sie genug zum Schutz ihrer Kunden tun. Der digitale | |
| Grundrechtsschutz benötigt Fürsprecher, die mit strukturellen Problemen | |
| offensiv umgehen. Kurz: Beim BSI liegen die Daten richtig. | |
| 7 Apr 2014 | |
| ## AUTOREN | |
| Martin Kaul | |
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