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# taz.de -- Sicherheitslücke im Netz: „Heartbleed“ geht alle an
> Eine Sicherheitslücke bei der Verschlüsselungstechnik OpenSSL trifft eine
> Vielzahl von Angeboten im Internet. Nutzern hilft nur ein
> Passwort-Wechsel.
Bild: Dieses Symbolfoto darf von Online-Gaunern gern entwendet werden. Da häng…
BERLIN dpa | Nach der Entdeckung der Schwachstelle in einer wichtigen
Software zum Schutz von Daten im Internet wird die gewaltige Dimension der
Sicherheitslücke immer deutlicher. Die Lücke „Heartbleed“ klafft in der
weit verbreiteten Verschlüsselungs-Software OpenSSL. Nach Einschätzung von
IT-Sicherheitsexperten könnten Hunderttausende Websites betroffen sein.
Große Internetdienste beeilten sich, die Schwachstelle in ihren Systemen zu
stopfen.
[1][Google gab bekannt,] dass unter anderem die eigene Internet-Suche, der
E-Mail-Dienst Gmail, Youtube und die Download-Plattform Play betroffen
waren. Google habe die Sicherheitslücke inzwischen geschlossen, teilte das
Unternehmen mit. Auch deutsche Banken und Sparkassen schließen
Sicherheitslücken in ihren Systemen.
SSL wird von einer Vielzahl von Webseiten, E-Mail-Diensten und
Chat-Programmen genutzt. OpenSSL ist einer der Baukästen des
Sicherheitsprotokolls. Die Sicherheitslücke ermöglicht es Angreifern,
wichtige Daten aus verschlüsselten Verbindungen zu stehlen – zum Beispiel
Passwörter. Deshalb sollten Nutzer bei allen betroffenen und bereits
abgesicherten Websites die Passwörter wechseln.
Betroffen von dem OpenSSL-Problem waren unter anderem Dienste des
Internetkonzerns Yahoo. Andere große Anbieter wie Apple, Amazon oder
Microsoft gaben dagegen Entwarnung. In Kanada wurde wegen der
Sicherheitslücke die Möglichkeit gestoppt, Steuererklärungen online
einzureichen.
## „Auf einer Skala von 1 bis 10 ist es eine 11“
„Es könnte locker die schlimmste Schwachstelle seit der Massen-Verbreitung
des Internets sein“, sagte der Chef der IT-Sicherheitsfirma CloudFlare,
Matthew Prince, [2][dem Wall Street Journal.] Der bekannte
Internet-Sicherheitsexperte
[3][//www.schneier.com/blog/archives/2014/04/heartbleed.html:Bruce Schneier
schrieb:] „Auf einer Skala von 1 bis 10 ist es eine 11.“ Ein
Netzwerk-Experte [4][sagte dem Technologieblog Ars Technica,] er habe in
alten Aufzeichnungen von Servern einen Versuch entdeckt, die Schwachstelle
bereits im November 2013 auszunutzen.
Die Schwachstelle findet sich in einer Funktion, die eigentlich im
Hintergrund laufen sollte. Sie schickt bei einer verschlüsselten Verbindung
regelmäßig Daten hin und her, um sicherzugehen, dass beide Seiten noch
online sind. Entsprechend heißt die Funktion „Heartbeat“, Herzschlag. Die
Schwachstelle wurde deswegen „Heartbleed“ genannt.
Kriminelle können so nicht nur vermeintlich geschützte Informationen
auslesen, sondern sich auch für eine andere Webseite ausgeben, etwa für die
einer Bank. Die Betreiber der Webserver können den Fehler mit einem Update
beheben. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik rät ihnen
zudem, neue Schlüssel zu beantragen. Diese Schlüssel sind nötig, damit die
Verschlüsselung der Daten funktioniert. Sie könnten durch den Fehler
gestohlen worden sein.
## Ohne großes Aufsehen dichtmachen
Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK), die Dachorganisation der
Bankenverbände, erklärte am Donnerstag, nach Bekanntwerden der
Schwachstelle sei sofort überprüft worden, ob die Geldinstitute betroffen
seien. „Wo dies der Fall ist, sind bereits alle notwendigen Schritte zur
Behebung der Schwachstelle in OpenSSL eingeleitet beziehungsweise
abgeschlossen worden.“
Der Plan sei eigentlich gewesen, die Schwachstelle ohne großes Aufsehen im
Hintergrund dichtzumachen, schrieb das Wall Street Journal unter Berufung
auf informierte Personen. Angesichts der Sorge, dass Hacker davon bereits
Wind bekommen hatten, sei die Lücke jedoch rasch öffentlich gemacht worden.
11 Apr 2014
## LINKS
[1] http://googleonlinesecurity.blogspot.de/2014/04/google-services-updated-to-…
[2] http://m.us.wsj.com/articles/SB10001424052702303873604579491350251315132?mo…
[3] http://https
[4] http://arstechnica.com/security/2014/04/heartbleed-vulnerability-may-have-b…
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