| # taz.de -- Konflikt in der Ostukraine: Genfer Friedensplan in Gefahr | |
| > Die Separatisten in den besetzten ukrainischen Städten geben nicht nach. | |
| > Das gefährdet den Genfer Friedensplan. Nun will US-Vizepräsident Biden | |
| > persönlich helfen. | |
| Bild: Maskierter Kämpfer vor einem Regierungsgebäude in Donezk. | |
| KIEW/MOSKAU/SLAWJANSK ap/afp/rtr | Die angespannte Lage im Osten der | |
| Ukraine gefährdet die Umsetzung des in Genf ausgehandelten | |
| Friedensfahrplans für das Land. Nach einem Schusswechsel mit mindestens | |
| drei Toten am Sonntag gaben sich die Regierungen in Moskau und Kiew | |
| gegenseitig die Schuld. US-Vizepräsident Joe Biden reiste in die Ukraine, | |
| um dort auf eine rasche Umsetzung des Abkommens zu dringen und der neuen | |
| Führung des Landes die Unterstützung der USA zuzusichern. | |
| Biden will dabei eine Reihe konkreter Zusagen machen, wie ein ranghoher | |
| Regierungsvertreter an Bord der Air Force 2 den mitreisenden Journalisten | |
| sagte. Unter anderem werde er technische Unterstützung im Energiesektor – | |
| dazu gehören eine Erhöhung der Produktion und mehr Energieeffizienz – durch | |
| US-Experten ankündigen, um die Ukraine unabhängiger von Lieferungen aus | |
| Russland zu machen. Auch bei der Nutzung internationaler Hilfsgelder wollen | |
| die USA die Ukraine beraten. | |
| Für den Dienstag sind Gespräche Bidens mit Präsident Alexander Turtschinow | |
| und Regierungschef Arseni Jazenjuk geplant. Vor seiner Rückkehr nach | |
| Washington am Dienstagabend sollte sich der US-Vizepräsident zudem mit | |
| Abgeordneten und Demokratieaktivisten treffen. | |
| Dabei will Biden auch die Lage in der Ostukraine zur Sprache bringen. Am | |
| Sonntag waren dort bei einer Schießerei an einem Kontrollposten von | |
| Separatisten mindestens drei Menschen getötet worden, obwohl die Ukraine, | |
| Russland, die USA und die EU vergangene Woche einen Plan zur Beilegung der | |
| Krise ausgehandelt hatten. Die Details des Zwischenfalls seien nach wie vor | |
| unklar, sagte der US-Regierungsbeamte. | |
| ## Russland erleichtert Erwerb der Staatsbürgerschaft | |
| Auch OSZE-Diplomat Mark Etherington reiste in die Krisenregion und kam mit | |
| dem Anführer der Separatisten in Slawjansk, Wjatscheslaw Ponomarjow, | |
| zusammen. Über den genauen Gesprächsverlauf ist bisher noch nichts bekannt. | |
| Die Lage blieb auch am Montag angespannt. In der Nähe wurden zwei | |
| italienische Journalisten und ein Weißrusse von Bewaffneten vorübergehend | |
| festgehalten. | |
| Unterdessen hat die russische Regierung den Erwerb der Staatsbürgerschaft | |
| für russischsprachige Menschen am Montag erleichtert. Präsident Wladimir | |
| Putin unterzeichnete ein entsprechendes, zuvor von beiden Parlamentskammern | |
| verabschiedetes Gesetz und setzte es damit in Kraft. Kandidaten müssen | |
| demnach in einem Gespräch nachweisen, dass Russisch ihre Muttersprache ist | |
| und dass sie oder ihre direkten Angehörigen ständig in Russland leben oder | |
| lebten, einschließlich in Gebieten des früheren Zarenreichs oder der | |
| Sowjetunion. | |
| Der Westen fürchtet, dass Russland den Osten der Ukraine nach dem Vorbild | |
| der Krim besetzen und die Unruhen in der Region als Vorwand für einen | |
| Einmarsch nutzen könnte. Prorussische bewaffnete Milizen halten nach wie | |
| vor Gebäude in mehreren Städten besetzt und wollen diese auch nicht | |
| verlassen, bis die neue Regierung des Landes zurücktritt. Das lehnt die | |
| Führung in Kiew ab, will den Regionen aber mehr Autonomie zugestehen. | |
| Entsprechende Verfassungsreformen sollen vor der Präsidentschaftswahl im | |
| Mai ausgearbeitet werden. Auch dabei wollen die USA der Regierung zur Seite | |
| stehen, wie Bidens Büro mitteilte. | |
| 21 Apr 2014 | |
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