| # taz.de -- Kommentar Einigung in Palästina: Das kleinere Übel | |
| > Weil Hamas und Fatah geschwächt wie nie sind, könnte eine Einigung der | |
| > beiden diesmal funktionieren. Auch für Israel liegt darin eine Chance. | |
| Bild: Friedenspfeife am Strand von Gaza-Stadt | |
| JERUSALEM taz | Auf einmal ging alles ganz schnell. Seit sieben Jahren sind | |
| sich Hamas und Fatach spinnefeind, [1][nun wollen sich die beiden großen | |
| palästinensischen Parteien doch zusammenraufen]. Die Erfahrung lehrt, dass | |
| der Plan für die Einheitspartei von Technokraten nicht lange halten dürfte. | |
| Schon zu oft scheiterten die zerstrittenen Fraktionen mit „historischen“ | |
| Versöhnungsabsichten. Ideologische Differenzen und noch mehr der Kampf um | |
| Macht stehen der politischen Wiedervereinigung von Gazastreifen und | |
| Westjordanland im Weg. | |
| Der Mangel an Alternativen könnte diesmal die beiden Erzfeinde, Präsident | |
| Machmud Abbas und Hamas-Regierungschef Ismail Haniyeh, vielleicht doch dazu | |
| zwingen, die unkenden Stimmen eines Besseren zu belehren. Der ägyptische | |
| Frühling war nicht gut für die Hamas. Besonders seit dem Sturz der | |
| Regierung der Muslimbrüder kühlen sich die Beziehungen ab. Die Hamas wird | |
| in Kairo heute offiziell als Terrororganisation geführt. Systematisch | |
| kappen die ägyptischen Sicherheitsdienste die Tunnel, durch die die | |
| Palästinenser im Gazastreifen jahrelang billige Ware und Waffen | |
| schmuggelten. Nie war die Hamas international so isoliert wie in diesen | |
| Tagen. | |
| Im Westjordanland scheiterte die Führung der Fatach einmal mehr am Frieden. | |
| Die bilateralen Verhandlungen mit Israel stocken seit Monaten, und auch die | |
| Alternative der internationalen Instanzen verspricht wenig Erfolg für | |
| Palästina. Die Fatach steckt wie die Hamas in einer tiefen | |
| Popularitätskrise. Das Volk wünscht sich die nationale Einheit. Die | |
| Versöhnung mag derzeit das kleinste Hindernis für die beiden Parteien sein. | |
| Eine innerpalästinensische Einheit würde Israel die Chance bieten, den | |
| diplomatischen Boykott gegen die Hamas aufzuheben. Denn die Regierung in | |
| Jerusalem müsste nicht direkt mit der Terrororganisation verhandeln, | |
| sondern Adressat wäre die Nationale Union in Ramallah. Selbst wenn sich die | |
| Islamisten nicht explizit für zwei Staaten erklären und weiterhin weigern, | |
| Israel anzuerkennen, so ist trotzdem eine „Hudna“, ein temporärer | |
| Waffenstillstand, erreichbar. Nur über eine diplomatische Verständigung mit | |
| der Hamas kann Israel dafür sorgen, dass die Bürger in Sderot und in den | |
| Kibutzim der südlichen Grenzregion auf die Dauer ruhig schlafen. | |
| 24 Apr 2014 | |
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| ## AUTOREN | |
| Susanne Knaul | |
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