# taz.de -- Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch? | |
> Putin kann von Brasilien noch was beim Wording lernen, zum Frömmeln | |
> müssen Sektierer in die Sportsbar gehen und Heino ist ganz durcheinander. | |
Bild: Kriegt kein Mitleid: Bernie Ecclestone. | |
taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht in der vergangenen Woche? | |
Friedrich Küppersbusch: Springer-Chef Döpfner ist angesichts der Weltmacht | |
Google gegen Monopole, trauert staatlicher Lenkung wie bei Post und Telefon | |
nach und findet, dass Atomkraftgegner nicht auf Strom sollten verzichten | |
müssen. Und so was druckt die FAZ auch noch ab. | |
Und was wird besser in dieser? | |
Google liquidiert ein paar Schurkenstaaten, sorgt allgemein für besseres | |
Wetter und kauft 20 Bayern-Spieler für Kreisligisten. | |
Die NPD will ihren Parteifreund Thomas Wulff loswerden, weil er sich als | |
„Nationalsozialist“ geoutet hat. Wir sind verwirrt: Die NPD will keine | |
„Nationalsozialisten“? | |
Was meinen Sie, was Heino jetzt durcheinander ist! Der demonstrative | |
Rauswurf eines bekennenden Nazis ist ein sicherer Elfer für die NPD-Anwälte | |
im schwelenden Verbotsverfahren. | |
Russlands Bonität ist jetzt fast auf Ramschniveau. Hat sich die | |
Ukraine-Krise bald erledigt, weil Putins Kassen leer sind? | |
Eine US-Ratingagentur sagt, Putins Geld sei nichts mehr wert. Überraschung. | |
Bei der Net Mundial haben VertreterInnen aus Politik, Wirtschaft und | |
Zivilgesellschaft einen Vorschlag entwickelt, wer in Zukunft die Regeln im | |
Netz bestimmt. Das konkreteste Ergebnis: Der Multi-Stakeholder-Ansatz. | |
Bitte was? | |
Eben das! Der „Viele-Anteilseigner-Ansatz“ spricht nationalen Regierungen | |
die alleinige Kompetenz ab – weswegen nationale Regierungen von Russland | |
bis China dem Abschlussdokument die Zustimmung verweigerten. Andere | |
nationale Regierungen wie die USA verwässerten Formulierungen zum | |
Bespitzelungsverbot oder zur Netzneutralität. Regierungen, Wirtschaft, | |
Zivilgesellschaft und Forschung sollen an einen Tisch – was langfristig die | |
Frage aufwirft, wer zum Teufel eigentlich Regierungen sind, wenn sie nicht | |
mehr gewährleisten, alle anderen Stakeholder zu repräsentieren. Auf jeden | |
Fall: zu klein, im Verhältnis zum weltumspannenden Netz. Eine Art | |
Weltregierung in Ermangelung einer Weltregierung. Jetzt kann man würfeln, | |
ob das ein Albtraum oder eine Hoffnung ist. | |
Wunder gibt es immer wieder: Papst Johannes Paul II. und ein Kollege von | |
ihm wurden heiliggesprochen – und Sky war am Sonntagmorgen live dabei und | |
übertrug das Spektakel vom Petersplatz in 3-D. Konnten Sie vor Aufregung | |
überhaupt ihr Frühstücksbrötchen halten? | |
Ich begrüße den Ansatz, neben Fußball-, Eishockey- und Spielfilmrechten | |
auch die Lizenz für Katholengedöns exklusiv an einen möglichst kleinen, | |
teuren Bezahlsender zu vergeben. Wobei „Sky“ schon vom Namen her perfekt | |
scheint. Da müsste ich als Gebührenzahler keine Sektierer mehr | |
durchfüttern, und wer es unbedingt mag, kann PrayTV abonnieren. Zum | |
Frömmeln in die Sportsbar. | |
In Brasilien wehren sich die Menschen gegen die wachsende Polizeigewalt. | |
Verstehen die nicht, dass all das Aufräumen einem höheren Zweck dient? | |
Kompliment an die brasilianische Regierung für die Idee, die Militärkräfte | |
„Befriedungspolizei“ zu benennen. Da war Putin beim Wording längs der | |
Aufräumarbeiten zu den Winterspielen Staatsamateur gegen. | |
Der Prozess gegen Ecclestone hat begonnen. Der Angeklagte sieht sich als | |
Opfer, er sei erpresst worden, und weist zum Prozessauftakt in seinem | |
mehrstündigen Vortrag auf seine schwere Kindheit in den 30er Jahren in | |
England hin. Haben Sie Trost für diesen Mann? | |
Ein bekennender Mafioso, ein korrupter Landesbanker, ein paar moralfreie | |
Autokonzerne: Die taz weigert sich ja seit alters her, Formel 1 als „Sport“ | |
in den „Leibesübungen“ zu berücksichtigen. In schwachen Momenten habe ich | |
diese redaktionelle Haltung kritisiert. Das tut mir leid. | |
Keiner will das Haus von Rio Reiser. Das Anwesen in Nordfriesland hat auch | |
bei einer Zwangsversteigerung keinen Käufer gefunden. Wollen Sie's? | |
Beim ersten Termin kann ein Objekt für 50 Prozent des gutachterlichen | |
Wertes verkauft werden, beim zweiten zu jedem Preis. Strategietipp: Beim | |
ersten zu wenig bieten, um den zweiten Termin zu erzwingen, und dort dann | |
für fast umsonst zuschlagen. Das ist hier schiefgegangen, denn es gab | |
überhaupt kein Gebot. Das Gutachten lag bei fast 300.000 Euro, also müsste | |
man es für rund 100.000 Euro schießen können bald. | |
Und was machen die Borussen? | |
Meine Mailbox voll. Jeder fragt jeden: „Hasse Katte?“ fürs Pokalfinale. 89 | |
sah ich ein 4:1, 12 sah ich ein 5:2. Zahlenmagisch steht also ein 6:3 an. | |
Oder ein 3:0. Ach übrigens, haben Sie eine Karte? | |
FRAGEN: JUP | |
27 Apr 2014 | |
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