| # taz.de -- Umstrittene Feier in St. Petersburg: Mißfelder weiter unter Druck | |
| > Die unionsinterne Kritik an Philipp Mißfelder wegen seines Party-Besuchs | |
| > lässt nicht nach. Gastgeber Schröder freut sich derweil über die | |
| > Freilassung der Militärbeobachter. | |
| Bild: Der Unionspolitiker war der Einladung des Altkanzlers gefolgt. | |
| BERLIN afp/dpa | Nach seiner Teilnahme an der Geburtstagsfeier von | |
| Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) mit Russlands Präsident Wladimir Putin | |
| wächst nach Spiegel-Informationen der Druck auf den außenpolitischen | |
| Sprecher der Unionsfraktion, Philipp Mißfelder (CDU). Hochrangige | |
| Fraktionspolitiker hätten intern bereits einen Rücktritt Mißfelders von | |
| seinem Amt ins Gespräch gebracht, berichtet das Magazin in seiner neuen | |
| Ausgabe. Allerdings erhielt Mißfelder am Wochenende auch Rückendeckung von | |
| mehreren Unionspolitikern. | |
| Fraktionsjustiziar Hans-Peter Uhl (CSU) sprach im Spiegel von einer | |
| „instinktlosen Teilnahme an einer ebenso instinktlosen Feier“. „Einem | |
| erfahreneren älteren Außenpolitiker wäre so etwas nicht passiert.“ Dem | |
| Magazin zufolge will Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) die Reise und | |
| ihre Folgen am Montag in einem Vieraugengespräch mit Mißfelder erörtern. | |
| Kauder sagte der Passauer Neuen Presse vom Samstag, er habe „kein | |
| Verständnis“ für die Teilnahme Mißfelders an der Feier. Der | |
| CDU/CSU-Fraktionschef fügte hinzu, dass jetzt aber die dramatische | |
| Entwicklung in der Ost-Ukraine im Mittelpunkt stehen sollte, „und nicht | |
| Philipp Mißfelder“. | |
| Unterstützung erhielt Mißfelder vom innenpolitischen Sprecher der | |
| Unionsfraktion, Stephan Mayer (CSU). „Der Besuch von Philipp Mißfelder in | |
| Russland war richtig“, sagte Mayer der Bild-Zeitung vom Samstag. Es sei | |
| gut, wenn der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion auf | |
| internationaler Ebene Kontakte knüpfe und pflege, sagte Mayer der | |
| Bild-Zeitung vom Samstag. Auch der CDU-Medienexperte Thomas Jarzombek | |
| stützte Mißfelder: „In der Politik wird bei informellen Anlässen manchmal | |
| mehr erreicht als am Konferenztisch.“ | |
| ## Mißfelder verteidigt Reise | |
| Der CSU-Vizechef Peter Gauweiler nannte Rücktrittsforderungen an Mißfelder | |
| „absolut lächerlich“. Genauso gut könne man verlangen, den deutschen | |
| Botschafter abzuberufen, der ebenfalls an der Veranstaltung teilgenommen | |
| hatte, sagte Gauweiler dem Spiegel. „Wenn ein Parlamentarier, der noch dazu | |
| federführend für Außenpolitik zuständig ist, die Möglichkeit hat, mit der | |
| russischen Nummer eins zu reden, soll er da absagen? Aus Angst vor Dresche | |
| in der Öffentlichkeit?“ | |
| [1][Mißfelder verteidigte im Spiegel erneut seine Reise zu der Feier in St. | |
| Petersburg.] „Wenn mir vorgehalten wird, ich hätte mit dem Treffen die | |
| deutsche Außenpolitik konterkariert, kann ich nur sagen: Ich sehe das nicht | |
| so, da es wichtig ist, Gesprächskontakte offenzuhalten, zumal der deutsche | |
| Botschafter auch anwesend war.“ Mißfelder fügte hinzu: „Es waren ernste | |
| politische Gespräche mit Putin.“ | |
| ## Schröder freut sich | |
| Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat sich erfreut über | |
| [2][die Freilassung der OSZE-Militärbeobachter im ostukrainischen | |
| Slawjansk] geäußert. „Dies ist ein wichtiger Schritt zur Deeskalation, die | |
| nach den schrecklichen Ereignissen in Odessa dringender denn je ist“, sagte | |
| Schröder am Samstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Die erneute | |
| Androhung von Sanktionen hingegen bewirkt nichts. Ständiger Dialog und | |
| direkte Gespräche auf gleicher Augenhöhe sind der Schlüssel zur Lösung des | |
| Ukraine-Konflikts.“ | |
| Schröders Büro bestätigte zudem, dass der Altkanzler mit dem russischen | |
| Präsidenten Wladimir Putin [3][bei ihrem umstrittenen Treffen am 28. April] | |
| über die Lage der OSZE-Militärbeobachter gesprochen habe. | |
| Zuvor hatte der ehemalige Generalinspektor der Bundeswehr, Harald Kujat, | |
| die Vermutung laut werden lassen, dass Schröder bei dem umstrittenen | |
| Treffen in St. Petersburg Putin seine Möglichkeiten für die Freilassung der | |
| festgehaltenen Offiziere eingesetzt habe. | |
| 4 May 2014 | |
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