Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Umsturzversuch in Abchasien: Präsident flüchtet vor Demonstranten
> In der von Georgien abhängigen Kaukasusregion Abchasien haben tausende
> Demonstranten den Präsidenten zur Flucht gezwungen. Er spricht von einem
> Umsturzversuch.
Bild: Abchasiens Präsident Alexander Ankwab musste die Hauptstadt Suchumi verl…
MOSKAU afp | In der von Georgien abtrünnigen Region Abchasien haben
Oppositionsanhänger russischen Medienberichten zufolge den
Präsidentenpalast gestürmt und Präsident Alexander Ankwab zur Flucht
gezwungen. Die Nachrichtenagentur Interfax zitierte Ankwab am Mittwoch mit
den Worten: „Das ist ein bewaffneter Umsturzversuch.“
Einer der Anführer der Opposition, Raul Chadjimba, kündigte demnach an,
dass ein Koordinierungsrat „die Führung der Republik übernommen“ habe. Das
Parlament in der Hauptstadt Suchumi am Schwarzen Meer wollte im Laufe des
Tages in einer Sondersitzung über die Lage beraten.
Wie Interfax weiter berichtete, war der Erstürmung in der Nacht zum
Mittwoch eine Demonstration von rund tausend Oppositionsanhängern
vorausgegangen. Unter Berufung auf nicht genannte Quellen berichtete die
Agentur, dass sich der Präsident vermutlich in seine Heimatregion im
Nordwesten Abchasiens begeben habe.
Interfax zitierte zudem aus einer gemeinsamen Erklärung des abchasischen
Verteidigungs- und Innenministeriums sowie des Chef der Sicherheitskräfte,
die vor „katastrophalen Folgen“ einer „Eskalation“ warnten. Sie
verurteilten demnach die „verfassungswidrigen Methoden, die zu einer
Destabilisierung der Lage im Land führen“.
In einer Fernsehansprache sagte Ankwab laut der Agentur RIA Nowosti, er
habe das Land nicht verlassen, sondern halte sich weiter in Abchasien auf.
„Die Sicherheitskräfte stehen loyal zum Staat und treffen Maßnahmen, die
Lage zu stabilisieren“, sagte Ankwab demnach weiter.
Ankwab war im August 2011 zum Präsidenten gewählt worden. Russland und
Georgien hatten im August 2008 einen fünf Tage langen Krieg um Abchasien
und die ebenfalls abtrünnige Provinz Südossetien geführt. Russland erkannte
die beiden Kaukasusprovinzen anschließend als unabhängig an, dem Schritt
folgten bislang nur wenige weitere Staaten. Tausende russische Soldaten
sind in der Region stationiert, Georgien wertet dies als Besetzung.
28 May 2014
## TAGS
Kaukasus
Abchasien
Georgien
Demonstrationen
Abchasien
EU-Assoziierungsabkommen
Sotschi 2014
Russland
## ARTIKEL ZUM THEMA
Kooperationsvertrag Russland-Abchasien: Putins offene Arme
Russland und die von Georgien abtrünnige Region Abchasien kooperieren nun
enger. Kritiker befürchten eine Grenzverschiebung.
Assoziierungsabkommen mit Georgien: Fast schon Europäer
Mit Hoffnung und Skepsis schauen die Georgier auf Europa. Und auf den
Nachbarn Russland, der die Annäherung zur EU verhindern will.
Republik Abchasien: Das Land im Nirgendwo
Ein paar Kilometer weg vom olympischen Kosmos liegt Abchasien. Es wird nur
von vier Ländern weltweit anerkannt. Ein Reisebericht.
Sicherheit in Sotschi: In der Olympia-Festung
70.000 Polizisten und Soldaten, täglich neue Fahndungsfotos und
US-Kriegsschiffe vor der Küste – es ist, als bereite sich Russland auf
einen Krieg vor.
Konflikt zwischen Russland und Georgien: Ende der Eiszeit?
Die Regierung in Moskau reagiert freundlich und nüchtern zugleich auf die
Wahl beim südlichen Nachbarn. Das politische Klima dürfte wärmer werden.
Präsidentenwahl in Abchasien: Moskaus Liebling verliert
Obwohl Moskau Premier Schamba kräftig unterstützte, gewann
Interimspräsident Ankwab mit deutlicher Mehrheit die Wahl. Denn die
Abchasen sind konservativ.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.