Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- US-Kritik auf Sicherheitskonferenz: „China destabilisiert die Reg…
> Das Vorgehen der Volksrepublik im Inselstreit wird vom US-Außenminister
> und Japans Premier auf dem „Shangri-La-Dialog“ hart kritisiert. China ist
> empört.
Bild: Chuck Hagel macht den Mund auf: US-Verteidigungsminister beim „Shangri-…
PEKING taz | Mit einem Zuckerschlecken hatte Chinas Vizegeneralstabschef
Wang Guangzhong in Singapur zwar nicht gerechnet. Nach den jüngsten
Auseinandersetzungen, die sich die chinesische Marine mit vietnamesischen
Booten im Südchinesischen Meer lieferte, war dem Militär der
Volksbefreiungsarmee klar: Auf der Sicherheitskonferenz „Shangri-La-Dialog“
in dem südostasiatischen Stadtstaat würde sein Land hart kritisiert werden.
Doch mit so harschen Worten hatte Wang dann doch nicht gerechnet. Vor
laufender Kamera musste der ranghohe Militär vor Empörung sichtlich nach
Luft schlappen, um auf die verbalen Attacken von US-Verteidigungsminister
Chuck Hagel zu reagieren. Wang sagte dem staatlichen Fernsehsender CCTV,
Hagel habe in seiner Rede „Drohungen“ ausgesprochen und sich einer
„einschüchternden Sprache“ bedient. Für seine Vorwürfe gebe es „keiner…
Grundlage“.
Hagel hatte in seiner Rede am Tag zuvor China „Nötigung“, „Einschüchter…
und eine „Destabilisierung der Region“ vorgeworfen. Zudem drohte Hagel mit
Gegenmaßnahmen. „Die USA werden nicht wegschauen, wenn jemand die
fundamentalen Prinzipien der internationalen Ordnung herausfordert“,
versprach Hagel. Ähnlich hatte sich kurz zuvor Japans Premierminister
Shinzu Abe bei der Konferenz geäußert. Abe versprach Vietnam und den
Philippinen Unterstützung gegen China.
Peking wirft Washington vor, hinter den Kulissen schon seit geraumer Zeit
die Stimmung gegen China anzuheizen. „Die Zeichen stehen auf Eskalation“,
befürchtet der Grünen-Europaabgeordnete Reinhard Bütikofer, der ebenfalls
an der Sicherheitskonferenz in Singapur teilnahm. Er verwies darauf, dass
Chinas Staatspräsident Xi Jinping erst vor zehn Tagen die asiatische
Sicherheit als eine Angelegenheit bezeichnete, die nur die Asiaten angehe.
Seit Jahren liefert sich die Volksrepublik heftige Auseinandersetzungen um
Inseln im Südchinesischen Meer, unter anderem mit Vietnam und den
Philippinen. Mit Japan streitet sich die Volksrepublik wiederum um Inseln
im Ostchinesischen Meer. Erst am Wochenende sind Schiffe der chinesischen
Küstenwache in die Nähe der Inseln vorgedrungen. Dabei lag Chinas Fokus
zuletzt auf die Auseinandersetzungen mit Vietnam.
Mitte Mai hatte Peking eine Ölplattform in unmittelbarer Nähe der
vietnamesischen Küste verankert. Anfang der vergangenen Woche ist ein
vietnamesisches Schiff sogar auf Grund gelaufen.
1 Jun 2014
## AUTOREN
Felix Lee
## TAGS
China
USA
Inselstreit
Vietnam
Sicherheitskonferenz
China
G7
China
Vietnam
China
Japan
China
## ARTIKEL ZUM THEMA
US-Außenminister John Kerry in Peking: Xi Jinping spielt Differenzen herunter
Die Spannungen im Südchinesischen Meer belasten die Beziehungen zwischen
den USA und China. Chinas Präsident betont wieder gemeinsame Interessen.
G7-Treffen und China: Sandbänke ins Getriebe gestreut
Die gemeinsame Erklärung der G7-Staaten zum Inselstreit mit China fällt
moderat aus. Peking hatte zuvor vor einer Einmischung gewarnt.
Inselstreit zwischen Japan und China: Konflikt erstmals anerkannt
Japan und China beanspruchen die Senkaku-Inseln jeweils für sich. Nun gab
es einen Durchbruch: die beiden Länder haben offiziell anerkannt, dass sie
sich streiten.
Antichinesische Proteste in Vietnam: Fabriken angezündet
Tausende Vietnamesen wüten über eine chinesische Ölplattform vor ihrer
Küste. Sie greifen chinesische Fabriken an – oder was sie dafür halten.
Inselstreit zwischen Vietnam und China: Zu Wasser und auf der Straße
Normalerweise sind Demonstrationen in Vietnam nicht gestattet. Doch wenn
sich der Protest gegen den Erzfeind China richtet, dann schon.
Inselstreit zwischen Japan und China: Ängstliche Zweifler
Japan sorgt sich um seinen Sicherheitspartner USA. Um ihn zu halten, ist es
dazu bereit, demokratische Grundfreiheiten aufzuweichen.
Inselstreit zwischen Japan und China: Tanz auf dem diplomatischen Parkett
Die USA und China beenden ihr Treffen im Guten. Doch der US-Vizepräsident
rief die Chinesen auch zur Kritik an ihren Autoritäten auf.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.