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# taz.de -- Tagebau in Brandenburg: Linkspartei streitet über Braunkohle
> Bundespolitiker fordern den Verzicht auf den neuen Tagebau Welzow-Süd II
> – vergeblich. Die Entscheidung über das Vorhaben steht für Dienstag an.
Bild: Abraumhalde im Tagebau Welzow der Vattenfall AG
BERLIN taz | In der Linkspartei ist offener Streit über die
Braunkohle-Politik ausgebrochen. In einen [1][Brief] an ihre Brandenburger
Parteifreunde haben die vier stellvertretenden Bundesvorsitzenden Caren
Lay, Tobias Pflüger, Axel Troost und Janine Wissler zusammen mit vier
Bundestagsabgeordneten gewarnt, eine Zustimmung zum neuen Tagebau
Welzow-Süd II werde „gravierende Folgen“ haben – und zwar „sowohl klim…
und energiepolitisch als auch für die Glaubwürdigkeit linker Politik“.
Darum sollten die Landesminister in Brandenburg auf eine Vertagung der
Entscheidung drängen oder mit Nein stimmen.
Doch die Brandenburger Linken, die in der dortigen Koalition mit der SPD
die Minister für Wirtschaft, Finanzen und Umwelt stellen, wollen sich von
der Sorge der Bundespolitiker offenbar nicht beeinflussen lassen. Die
politische Entscheidung über das neue Tagebaugebiet Welzow-Süd II, wo
Vattenfall ab 2027 auf 2000 Hektar Braunkohle abbaggern will, werde wie
geplant an diesem Dienstag fallen, und zwar mit Zustimmung der die Minister
der Linkspartei, sagte Justizminster Helmuth Markov am Montag.
Braunkohle bleibe „als Brücke ins Zeitalter der erneuerbaren Energien
unverzichtbar“, sagte er. Erst ab 2040 will die Partei darauf verzichten.
Ob der neue Tagebau notwendig sei, werde im anschließenden
Genehmigungsverfahren geprüft. Zuvor hatten die Brandenburger Linken
erklärt, bei einer Ablehung sei die Kolalition mit der SPD am Ende.
Als Reaktion auf die angekündigte Zustimmung sagte die Umweltorganisation
Greenpeace einen für heute geplanten „runden Tisch“ über die
Braunkohle-Pläne der Linkspartei ab. „Damit ist ein angeblich
ergebnisoffenes Gespräch sinnlos“, sagte der Greenpeace-Energieexperte
Karsten Smid. „So ein Schmierentheater machen wir nicht mit.“
Während der Linken-Vorsitzende Bernd Riexinger auf Kritik an der
Brandenburger Entscheidung verzichtete und stattdessen Greenpeace einen
„kalkulierten Eklat“ unterstellte, reagierte sein Stellvertreter Tobias
Pflüger entsetzt. „Inhaltlich ist das eine Katastrophe“, sagte er der taz.
Auch Caren Lay sagte, sie hätte sich „eine andere Entscheidung gewünscht“.
2 Jun 2014
## LINKS
[1] http://www.jan-van-aken.de/?newid=409#d409
## AUTOREN
Malte Kreutzfeldt
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