# taz.de -- Merkel und Putin bei D-Day-Gedenken: Ein kurzer Handschlag | |
> Bei den D-Day-Feierlichkeiten treffen sich Kanzlerin Merkel und Präsident | |
> Putin zu einem Gespräch. Die Atmosphäre ist kühl. Der Tag begann mit | |
> Gedenken an die zivilen Opfer. | |
Bild: Mit strengem Blick: Angela Merkel trifft Wladimir Putin in Deauville. | |
DEAUVILLE dpa/afp | Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und der russische | |
Präsident Wladimir Putin haben sich am Rand der D-Day-Gedenkfeiern in der | |
Normandie zum Gedankenaustausch über die Ukraine-Krise getroffen. Nach | |
Angaben aus deutschen Delegationskreisen dauerte das Gespräch am Freitag im | |
französischen Deauville knapp über eine Stunde. Es war das erste | |
persönliche Treffen der beiden seit langem. Ergebnisse des Gesprächs wurden | |
zunächst nicht bekannt. | |
Merkel hatte in den vergangenen Wochen immer wieder mit Putin telefoniert, | |
ihn zuletzt aber am 6. September beim G20-Gipfel im russischen St. | |
Petersburg persönlich getroffen. | |
Zur Begrüßung gaben sich Merkel und Putin kurz die Hand, die Atmosphäre | |
wirkte kühl. Beide saßen vor den Flaggen ihrer Länder an einem kleinen | |
Tisch relativ weit voneinander entfernt. Merkel begegnete Putin mit | |
ungewohnt ernst wirkendem Gesichtsausdruck, zeitweise mit demonstrativ | |
hochgezogenen Augenbrauen und einem strengen, ermahnend wirkenden Blick. | |
Putin setzte sich breitbeinig auf die andere Seite des Beistelltischchens, | |
das ihn von Merkel trennte und schaute ebenfalls demonstrativ von der | |
Kanzlerin weg zur Seite. | |
Nach russischen Angaben sollte in Deauville ein Plan auf dem Tisch liegen, | |
um die schwerste Sicherheitskrise in Europa nach Ende des Kalten Krieges zu | |
entschärfen. Aus deutschen Regierungskreisen war dies zunächst nicht | |
bestätigt worden. | |
## Gemeinsames Essen | |
Nach dem Treffen mit Putin wollte Merkel auf Einladung des französischen | |
Präsidenten François Hollande in Bénouville knapp 40 Kilometer westlich von | |
Deauville an einem gemeinsamen Mittagessen der mehr als 20 Staats- und | |
Regierungschefs teilnehmen. Mit Spannung wurde erwartet, wie Putin bei den | |
Feierlichkeiten im Kreis der westlichen Staats- und Regierungschefs | |
aufgenommen wird. | |
Ob es auch zu einem Gespräch des Kremlchefs mit US-Präsident Barack Obama | |
kommen wird, war zunächst unklar. Am Vorabend hatte Putin in Paris bereits | |
den britischen Premier David Cameron getroffen. Im Anschluss war er von | |
Hollande empfangen worden. | |
Mit einer Gedenkfeier zu Ehren der zivilen Opfer der Schlacht um die | |
Normandie im Zweiten Weltkrieg haben die Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag | |
der Alliierten-Landung begonnen. Frankreichs Staatschef François Hollande | |
legte am Freitagmorgen an der Gedenkstätte der nordfranzösischen Stadt Caen | |
einen Blumenkranz nieder und weihte eine Stele zu Ehren der fast 20.000 in | |
der Normandie getöteten Zivilisten ein. Im Anschluss nahm Hollande zusammen | |
mit US-Präsident Barack Obama an einer US-französischen Gedenkfeier am | |
US-Soldatenfriedhof von Colleville-sur-Mer teil. | |
## „Blut und Tränen“ | |
„Ich wollte dass heute, an diesem 70. Jahrestag, die Würdigung der Nation | |
sich an Zivilisten und Soldaten richten kann“, sagte Hollande in einer | |
Ansprache in Caen. „Ich wollte, dass die Rolle der Bewohner der Normandie | |
anerkannt wird.“ Der D-Day am 6. Juni 1944 habe in „Blut und Tränen – | |
Tränen des Schmerzes, Tränen der Freude – geendet“, der Tag habe „die W… | |
verändert und die Normandie auf immer geprägt“. | |
Alleine am 6. Juni 1944 waren 3.000 französische Zivilisten getötet worden, | |
unter anderem durch die Bomben der Alliierten. Bis zum Ende der | |
wochenlangen Schlacht an der nordfranzösischen Küste Ende August waren es | |
fast 20.000 zivile Opfer. | |
6 Jun 2014 | |
## TAGS | |
D-Day | |
Gedenken | |
Normandie | |
Wladimir Putin | |
Schwerpunkt Angela Merkel | |
D-Day | |
D-Day | |
D-Day | |
D-Day | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Kolumne Der rote Faden: D-Day und Damenangst | |
Durch die Woche gesurft: Präsidenten essen zu Abend, Veteranen ziehen | |
Ausgehuniformen an, und die Wirtschaftswoche bekommt eine Chefin. | |
70 Jahre Landung in der Normandie: Der Anfang vom Ende der Nazis | |
Am 6. Juni 1944 landeten 170.000 alliierte Soldaten in der besetzten | |
Normandie und eröffneten eine zweite Front gegen Hitlers Wehrmacht. | |
Kommentar Gedenken am D-Day: Gruß aus Stalingrad | |
Die Alliierten mögen den Zweiten Weltkrieg in der Normandie gewonnen haben. | |
Verloren hat Deutschland ihn in Russland, gegen die Rote Armee. | |
70. Jahrestag D-Day: Das Jubiläum hat Priorität | |
Im Zentrum der Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag der alliierten Landung | |
stehen zivile Opfer und Veteranen. Die Ukraine-Krise bleibt eine Randnotiz. | |
Die Wahrheit: D-Day forever | |
Am Donnerstag wird Doris Day, die Suburbia-Ikone schlechthin, 90 Jahre alt. | |
Warum wir dringend einen Doris Day brauchen. |