# taz.de -- Der sonntaz-Streit: Rauchermief? Dampfaroma! | |
> Rettet die E-Zigarette die Rauchkultur? Dampfer argumentieren gemeinsam | |
> mit Tabakbauern gegen Krebs- und Suchtforscher. | |
Bild: Kein Qualm. Dampf ist es | |
Stefanie Meffert ist 29 Jahre alt und raucht schon ihr halbes Leben lang. | |
Nur in den beiden Schwangerschaften konnte sie von einem Tag auf den | |
anderen aufhören. Nach den Stillphasen wurde sie rückfällig. Schnell war | |
sie wieder bei 30 Kippen am Tag. Seit einem Jahr hat sie keine Zigarette | |
mehr angefasst. Im Mai 2013 wurde Stefanie Meffert Dampferin, so nennen | |
sich die Nutzerinnen von E-Zigaretten. Seitdem braucht sie keinen Tabak | |
mehr. | |
Sie ist von der verhältnismäßigen Unbedenklichkeit der E-Zigarette und | |
ihrem Potential als Tabakersatz überzeugt. So sehr, dass sie sich | |
ehrenamtlich für die [1][Europäische Bürgerinitiative Freies Dampfen] | |
engagiert. Auf die Frage, ob die E-Zigarette die Rauchkultur rettet, | |
entgegnet sie, das eine habe mit dem anderen nichts zu tun. Sie sieht etwas | |
völlig Neues entstehen: die Dampfkultur. | |
Im der taz.am wochenende vom 14./15. Juni argumentiert Stefanie Meffert | |
damit Seite an Seite mit ihrem größten Gegner: der Tabaklobby. Auch der | |
Geschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Tabakpflanzer Sven Plaeschke | |
glaubt, dass Dampfer die Rauchkultur nicht beeinflussen. „E-Zigaretten sind | |
ein eigenständiges Genussmittel mit eigenen Zielgruppen." Tabak als | |
Kulturgut werde davon nur am Rande berührt. | |
Diese Unterscheidung lässt Sebastian Frankenberger nicht gelten. Er ist | |
Bundesvorsitzender der Ökologisch-Demokratischen Partei und vehementer | |
Rauchgegner. Für ihn verkörpert die E-Zigarette nichts anderes als die | |
Fortsetzung der Rauchkultur. Diese gelte es weiterhin von staatlicher Seite | |
zu bekämpfen. | |
Wie sehen das die Experten im Bereich des genussvollen Rauchens? Die | |
Deutsche Shisha Vereinigung hält die E-Zigarette für eine Alternative für | |
Genießer, die schmackhafte Aromen einatmen wollen. Sie ist leicht zu | |
bedienen und gut aufbewahrbar. Im Vergleich zur Wasserpfeife sei sie | |
außerdem umweltfreundlicher: Wo keine Holzkohle verbrennt, wird auch kein | |
CO2 freigesetzt. „Die elektrische Variante des Rauchens ist somit eine | |
Evolution und stellt eine zeitgenössische Art und Weise der Rauchkultur | |
dar." | |
Der Streitfrage stellten sich außerdem die Leiterin der Stabsstelle | |
Krebsprävention im Deutschen Krebsforschungszentrum Martina | |
Pötschke-Langer; Heino Stöver, Professor für sozialwissenschaftliche | |
Suchtforschung; Kai Schmalenbach, Piratenabgeordneter im | |
nordrhein-westfälischen Landtag und Bo Ekberg, Senior Vice President im | |
Bereich Internationales eines E-Zigarettenherstellers - in der taz. am | |
wochenende vom 14./15. Juni 2014. | |
14 Jun 2014 | |
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## AUTOREN | |
Ruth Asan | |
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sein. |