| # taz.de -- Konflikt in der Ukraine: Waffenstillstand verlängert | |
| > Der ukrainische Präsident Poroschenko kündigt am Rande des EU-Gipfels | |
| > eine Verlängerung der Waffenruhe an. Zehntausende sind derweil auf der | |
| > Flucht. | |
| Bild: Prorussische Kämpfer in ihrer Stellung in Donezk. | |
| BRÜSSEL/GENF dpa/ap/afp | Die Ukraine verlängert nach russischen Angaben im | |
| Konflikt mit den Seperatisten im Osten des Landes die Waffenruhe. Präsident | |
| Petro Poroschenko habe beim EU-Gipfel am Freitag in Brüssel angekündigt, | |
| dass die bis zum Abend befristete Feuerpause um drei Tage ausgeweitet | |
| werde, berichtete die Nachrichtenagentur Itar-Tass. | |
| Poroschenko hatte am Freitag vergangener Woche für die Ostukraine eine | |
| einwöchige Feuerpause seitens der Armee ausgerufen, der sich am Montag ein | |
| Teil der bewaffneten Separatisten anschloss. Die Waffenruhe endet am | |
| Freitagabend um 22 Uhr (21 Uhr MESZ). Obwohl sie mehrfach gebrochen wurde, | |
| gilt sie als wichtiger Schritt für eine Befriedung der Region. | |
| Die Staats- und Regierungschefs der EU haben Russland derweil ein Ultimatum | |
| bis zum 30. Juni gesetzt, um den Konflikt in der Ukraine zu entspannen. | |
| Anderenfalls werde die EU weitere Sanktionen gegen Moskau beschließen, | |
| heißt es in einer Erklärung des EU-Gipfels vom Freitag in Brüssel. Bis | |
| Montag müssten unter anderem „substanzielle Verhandlungen“ über den | |
| Friedensplan des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko beginnen. | |
| Außerdem listeten die EU-Staats- und Regierungschefs drei andere | |
| Forderungen auf. So müsse es eine Einigung auf einen Mechanismus zur | |
| Überprüfung eines Waffenstillstands und der Grenzkontrollen durch die | |
| Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa geben. Zudem | |
| müssten drei von Separatisten kontrollierte Grenzübergänge wieder unter | |
| Kontrolle der ukrainischen Behörden gestellt werden. | |
| ## 110.000 Flüchtlinge | |
| Rund 110.000 Ukrainer sind in diesem Jahr nach Russland geflohen. Weitere | |
| 54.000 hätten wegen der Kämpfe ukrainischer Truppen gegen die prorussischen | |
| Separatisten ihre Häuser verlassen, seien aber im Land geblieben, teilte | |
| das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen am Freitag mit. Nur 9.500 | |
| derer, die nach Russland geflohen seien, hätten Flüchtlingsstatus | |
| beantragt. Viele andere hätten im Falle einer Rückkehr in die Ukraine Angst | |
| vor künftigen Vergeltungsmaßnahmen, wenn sie einen offiziellen Antrag | |
| stellen würden. | |
| Weitere 750 Ukrainer hätten in Polen, Weißrussland, Tschechien und Rumänien | |
| Flüchtlingsstatus beantragt. In der vergangenen Woche sei die Zahl derer, | |
| die innerhalb der Ukraine auf der Flucht seien, stark angestiegen. Rund | |
| 12.000 von ihnen stammten von der Krim und aus anderen Teilen der | |
| Ostukraine. Die Schwarzmeerinsel war von Russland im März annektiert worden | |
| In der Ukraine halten sich die meisten Flüchtlinge in der Stadt Swiatogorsk | |
| in der Region Donezk auf, die sich als unabhängig von Kiew erklärt hatte. | |
| 27 Jun 2014 | |
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