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# taz.de -- Haftbedingungen in Brasilien: Folter gehört zum Repertoire
> Human Rights Watch hat seit 2010 64 gewaltsame und inhumane Übergriffe
> auf Häftlinge registriert. Mehr als 150 Polizisten und
> Strafvollzugsbeamte gehören zu den Tätern.
Bild: Paz = Frieden? Ruhe in Frieden? Dein Freund und Helfer allzeit bereit.
SAO PAULO ap | Foltermethoden in Polizeiwachen und Haftanstalten sind in
Brasilien laut Human Rights Watch nach wie vor ein großes Problem. Seit
2010 hätten Sicherheitskräfte und Gefängniswärter sich gewaltsame und
inhumane Übergriffe auf 64 Häftlinge zuschulden kommen lassen, [1][teilte
die in New York ansässige Menschenrechtsorganisation] am Montag mit. Mehr
als 150 Polizisten und Strafvollzugsbeamte in São Paulo, Rio de Janeiro,
Bahia, Espirito Santo und Parana seien in die Praktiken verwickelt.
Zu Misshandlungen komme es in der Regel in den ersten 24 Stunden in
Polizeigewahrsam, hieß es weiter. Betroffene müssten dann drei Monate oder
sogar länger warten, bis sie einem Richter vorgeführt würden.
Aus diesem Grund müsse es ein Gesetz geben, dass eine Anhörung in den
ersten 24 Stunden nach der Festnahme vorschreibt. Dies ermögliche es
Folteropfern, Übergriffe zu melden, solange dafür noch frische Beweise
vorlägen, erklärte Human Rights Watch weiter.
Die Chefin des Menschenrechtssekretariats der Regierung in Brasilia
begrüßte die Kritik. „Sie haben geholfen, etwas zu beleuchten, dass wir
schon seit Jahren sagen: dass Folter durch viele Faktoren wie 300 Jahre
Sklaverei und mehrere Militärdiktaturen leider eine akzeptierte und in
unserem Land tief verwurzelte Praxis geworden ist“, sagte sie.
29 Jul 2014
## LINKS
[1] http://www.hrw.org/news/2014/07/28/brazil-reforms-fail-end-torture
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