# taz.de -- Krise bei Karstadt: Schlechte Aussichten für Mitarbeiter | |
> Die Umsatzzahlen des Warenhauses sind weiterhin schlecht. Chef Müllenbach | |
> kündigt deshalb neue harte Einschnitte beim Personal an. | |
Bild: Konzern in der Krise. | |
FRANKFURT/MAIN rtr | Angesichts tiefroter Zahlen bereitet der | |
Warenhauskonzern Karstadt die Mitarbeiter auf eine harte Sparrunde vor. | |
„Dabei können wir uns keine Tabus mehr in der Hauptverwaltung, der Logistik | |
oder den Filialen leisten“, sagte Karstadt-Chef Miguel Müllenbach dem | |
Handelsblatt. „Unsere Betriebskosten waren und sind nach wie vor zu hoch | |
für unser Geschäftsmodell“, sagte Müllenbach, der seit dem Abgang seiner | |
Vorgängerin Eva-Lotta Sjöstedt Anfang Juli das Unternehmen führt. | |
Sjöstedt hatte nach nur 133 Tagen im Amt das Handtuch geworfen. Ihren | |
überraschenden Abgang begründete sie damit, dass sie ihre Sanierungspläne | |
mangels finanzieller Unterstützung durch den Eigentümer Nicolas Berggruen | |
nicht umsetzen könne. Seitdem geht die Angst um bei den Beschäftigten. | |
Im Geschäftsjahr 2012/13 habe Karstadt einen operativen Verlust von 124 | |
Millionen Euro geschrieben, sagte Müllenbach, der zugleich Finanzchef ist. | |
Der Gesamtumsatz sei auf 2,7 Milliarden Euro von 2,9 Milliarden im Vorjahr | |
gesunken. | |
Der Karstadt-Aufsichtsratsvorsitzende Stephan Fanderl hatte Mitte Juli | |
gesagt, das Unternehmen mache sich Sorgen um die Profitabilität von mehr | |
als 20 Häusern. Karstadt verfügt derzeit noch über 83 Warenhäuser. Trotz | |
der schweren Situation sei der Kaufhof-Konkurrent handlungsfähig. „Wir | |
haben heute kein Liquiditätsproblem, sondern wir müssen zügig unsere | |
Profitabilität verbessern“, sagte Müllenbach. | |
31 Jul 2014 | |
## TAGS | |
Karstadt | |
Nicolas Berggruen | |
Kaufhof | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Verhandlungen um Karstadt: Ein Euro für 83 Kaufhäuser | |
17.000 Mitarbeiter dürfen weiterzittern: Eigentümer Berggruen will | |
angeblich sein Abenteuer mit Karstadt beenden. Ein österreichischer | |
Investor soll übernehmen. | |
Krise der Warenhauskette: Karstadt-Trauerspiel geht weiter | |
Jedes vierte Warenhaus steht auf der Kippe, sagt der Aufsichtsratschef. | |
Verdi ist stinksauer auf Eigentümer Nicolas Berggruen. | |
Poker um die Karstadt-Zukunft: "Wir sind alle abgestumpft" | |
Die Mitarbeiter der klammen Warenhauskette kommen nicht zur Ruhe: Ein | |
Besuch im Berliner Haus am Hermannplatz. | |
Krise bei Karstadt: Die Angst vorm nächsten Kahlschlag | |
Am 31. Juli tagt der Karstadt-Aufsichtsrat. Klar scheint: Milliardär | |
Berggruen will weiterhin nicht in den Konzern investieren. | |
Besitzerwechsel bei Warenhauskette: Karstadt kostet nichts | |
Nun also doch: Der bisherige Karstadt-Eigentümer gibt den angeschlagenen | |
Warenhaus-Konzern an den Immobilieninvestor René Benko ab. | |
Kommentar Berggruen-Nachfolge: Benko rettet Karstadt nicht | |
Der Immobilientycoon aus Tirol ist kein Gutmensch. Deshalb müssen sich wohl | |
viele Mitarbeiter des Konzerns einen neuen Job suchen. | |
Tiroler Multimillionär René Benko: Der neue Mr Karstadt | |
Schneller Entscheider, im Gebaren nicht zimperlich und verurteilt wegen | |
Bestechung: Mit Benko steht nun ein Anti- Berggruen an der Konzernspitze. | |
Details zur Karstadt-Rettung: Der Aschenputtel-Plan | |
Die Sanierungsstrategie von Karstadt-Käufer René Benko beinhaltet, | |
verlustreiche Häuser zu schließen. Am Ende soll die Fusion mit dem | |
Konkurrenten Kaufhof stehen. |