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# taz.de -- Olympia-Bewerbung: Stadt, Land, Spiele
> Hamburger Konzept für 2024 sieht Olympische Spiele in ganz
> Norddeutschland mit der Hansestadt als Mittelpunkt vor. Zentrum ist die
> Elbinsel Grasbrook.
Bild: Bei Olympischen Spielen würde der Triathlon - wie hier beim Weltcup am 1…
HAMBURG taz | Es soll ein spielerischer Spagat werden: Olympia im Zentrum
der Stadt und zugleich in ganz Norddeutschland, so stellt es sich der
Hamburger Senat vor. Das ist nach Informationen der taz.nord die Leitlinie
des Konzepts für die Olympischen Spiele 2024, an deren Details eine
Projektgruppe in der Innen- und Sportbehörde zur Zeit noch feilt. Am 26.
August will der Senat das Konzept offiziell beschließen und danach
veröffentlichen.
Dabei stehen zwei Prinzipien im Vordergrund. „Keine Schulden für Olympia“
hatte Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) schon vor Wochen als Motto
ausgegeben. Und nachhaltig müsse die Veranstaltung auch sein, sagte
SPD-Fraktionschef Andreas Dressel. Alle Neubauten müssten „nach den Spielen
für die Menschen in der Stadt sinnvoll nutzbar sein, oder sie müssen
zurückgebaut werden. Es dürfen keine Investitionsruinen zurückbleiben.“
Nach den internen Berechnungen muss Hamburg lediglich fünf Standorte neu
errichten, fünf weitere – etwa für Beachvolleyball oder Bogenschießen –
würden nach den Spielen wieder abgebaut. Vier Sportstätten müssten saniert
werden, 16 sind bereits vorhanden und wären kurzfristig nutzbar. Dazu
zählen die Stadien des HSV und des FC St. Pauli, die Arena im Volkspark,
die Springreitanlage in Groß-Flottbek und die Tennisstadien am Rothenbaum.
Zudem könnten die Messehallen am Bahnhof Dammtor für Ballsportarten sowie
für Turnen, Fechten oder Boxen genutzt werden.
Mitten in der Stadt fänden auch Radrennen und Triathlon statt. In beiden
Sportarten richtet Hamburg schon seit Jahren Weltcupveranstaltungen in der
City aus; der Triathlon beginnt mit Schwimmen in der Binnenalster und endet
mit dem Zieleinlauf auf dem Rathausmarkt.
Neu errichtet würden nach dem jetzigen Konzept das Olympiastadion, die
Schwimmhalle, der Olympia-Dome, das Olympische Dorf und das Medienzentrum
auf der Elbinsel Kleiner Grasbrook gegenüber der Hafencity samt neuem U-,
S- und Fernbahnhof. Dorf und Medienzentrum sollen nach Olympia in mehr als
3.000 Wohnungen umgewandelt werden. Das Ziel ist je ein Drittel Eigentums-,
Miet- und öffentlich geförderte Wohnungen.
Das Stadion würde von 70.000 Plätzen auf eine Leichtathletikarena für
20.000 Zuschauer zurückgestutzt, die Schwimmhalle öffentlich genutzt und
der Dome zum Kreuzfahrtterminal umgebaut. Das alles, so ist aus dem Rathaus
hinter vorgehaltener Hand zu hören, seien „realistische und ohne Kredite zu
wuppende Projekte“.
Dasselbe Prinzip gilt auch für die Sportstätten in der Region, die
großenteils vorhanden sind. Die Fußball-Turniere der Männer und Frauen
sollen auch in den Stadien von Bremen, Hannover, Wolfsburg und Rostock
ausgetragen werden, für Handball sind die großen Hallen der
Erstliga-Vereine Kiel und Flensburg im Gespräch, die Arenen in Bremen und
Hannover wären für Basket- oder Volleyballspiele nutzbar. Gesegelt würde
auf der Ostsee vor Kiel oder Lübeck-Travemünde, nur Außenseiterchancen hat
Rostock-Warnemünde.
Die Unterstützung der Landesregierungen in Bremen, Niedersachsen und
Schleswig-Holstein sowie der möglichen Spielorte hat Hamburg sich bereits
gesichert, mit Mecklenburg-Vorpommern und Rostock wird nächste Woche
verhandelt. Alle stünden hinter einer Olympiabewerbung für den ganzen
Norden mit dem Zentrum Hamburg, so heißt es aus dem Rathaus.
Bis Ende August müssen Hamburg und das ebenfalls an Olympischen Spielen
interessierte Berlin ihre Konzepte dem Deutschen Olympischen Sportbund
(DOSB) vorlegen, der am 6. Dezember darüber entscheidet, ob und mit welcher
Stadt sich Deutschland beim Internationalen Olympischen Komitee bewirbt.
Die Vergabe erfolgt 2016. Bewerbungen angekündigt haben bislang unter
anderem Istanbul, Madrid, Paris und Washington.
12 Aug 2014
## AUTOREN
Sven-Michael Veit
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Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
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Hamburg
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Rostock
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